2. Februar 2010, Aktuelles, Uni Bonn

Bund fördert Lateinamerikaforschung an der Uni Bonn

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Lateinamerikaforschung an der Universität Bonn im Rahmen der Initiative “Freiraum für Geisteswissenschaften” mit rund 430.000 Euro. Im Verbund mit Forschern aus Köln, Bielefeld, Münster und Hannover sollen in den kommenden Jahren moderne Konzepte zur Erforschung lateinamerikanischer Gesellschaften entstehen. Insgesamt hat die BMBF-Förderung ein Volumen von über 1,7 Millionen Euro.

An dem vom BMBF geförderten Kompetenznetz sind die Universitäten Bonn, Köln und Bielefeld beteiligt. Hinzu kommen zwei assoziierte Wissenschaftler aus Münster und Hannover. Durchführende Institution ist das Interdisziplinäre Lateinamerikazentrum (ILZ), eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität Bonn. Beteiligt ist ferner die Abteilung für Altamerikanistik und Ethnologie an der Philosophischen Fakultät.

“Die Förderung stärkt nicht nur die Lateinamerikaforschung der beteiligten Universitäten, sie unterstreicht auch die Bedeutung des Forschungsstandorts Bonn/Köln, neben Berlin der zweite Schwerpunkt der Lateinamerikaforschung in Deutschland”, erklärt der Geschäftsführer des ILZ, Privatdozent Dr. Hans Jürgen Böhmer.

“Ethnizität”, “Citizenship” und “Belonging”
Der Forscherverbund arbeitet stark interdisziplinär; unter anderem sind die Bereiche Soziologie, Ethnologie und Geschichtswissenschaften beteiligt. Im Zentrum des Interesses stehen die Konzepte “Ethnizität”, “Citizenship” und “Belonging”, drei Schlüsselbegriffe zum Verständnis gesellschaftlicher Konflikte in den oft multiethnischen Ländern Lateinamerikas. Deren Anwendbarkeit in der wissenschaftlichen und politischen Praxis wollen die beteiligten Forscher untersuchen. Dazu entwickelt das Kompetenznetz ein allgemein verwendbares Begriffsinstrumentarium und ein interdisziplinäres theoretisches Konzept. Durch Kongresse, Workshops, monatliche Meetings sollen die Erkenntnisse dann auch international Verbreitung finden. Ein erstes internationales Symposium ist bereits für Oktober 2010 am ILZ in Bonn geplant.

Das regionale Experten-Netzwerk soll auch als kompetenter Ansprechpartner für in- und ausländische Wissenschaftler, Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit, Politiker und die interessierte Öffentlichkeit dienen. Durch die künftig enge Vernetzung der in Nordrhein-Westfalen konzentrierten Lateinamerika-Expertise können diese Gruppen fortan besser auf fundierte Informationen zu historisch gewachsenen und aktuell brisanten Konfliktlinien in den Ländern und Kulturen Lateinamerikas zugreifen. (Uni Bonn)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Schreiben Sie einen Kommentar »



Das könnte Sie auch interessieren:
Bild: Barbara Frommann/Uni Bonn

Bonn: Stadt und Universität wollen enger zusammenarbeiten

Die Bundesstadt Bonn und die Universität Bonn wollen künftig enger zusammenarbeiten, um Wissenschaft und internationale Einrichtungen am Standort Bonn produktiv miteinander zu vernetzen. Das sieht ein Kooperationsvertrag vor, den Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann am 09….

Bild: Rolf Müller / UKB

Prof. Andreas Müller neuer Leiter der Neonatologie am Uni-Klinikum Bonn

Prof. Dr. Andreas Müller ist neuer Leiter der Frühgeborenenmedizin am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn. Als Leitender Oberarzt in der Bonner Universitäts-Neonatologie spezialisierte er sich unter anderem auf die Intensivmedizin bei Früh- und Neugeborenen. Neben der Betreuung Früh- und…

Forschungsprojekt: Mechanismen von Neurodermitis und Allergien

Grundlegende Mechanismen von Neurodermitis und Allergien untersucht ein Forscherteam des Universitätsklinikums Bonn mit Kollegen aus der Schweiz. Das Projekt wird vom Christine Kühne Center for Allergy Research and Education (CK-CARE) gefördert. In den nächsten fünf Jahren fließen mehr als zwei…

Rübenzystennematoden nutzen Sauerstoffradikale zur Nahrungsbeschaffung

Pflanzen haben im Lauf der Evolution „gelernt“, wie sie sich gegen Schmarotzer wehren können. Das Wachstum von parasitierenden Fadenwürmern unterbinden sie, indem sie mithilfe von Sauerstoffradikalen befallene Wurzelzellen absterben lassen. Rübenzystennematoden nutzen diese Abwehrstrategie des Wirts jedoch gezielt, um sich…

Uni Bonn: Neues Stipendium für Postdoktorandinnen

Postdoktorandinnen, die ein eigenständiges Forschungsvorhaben an der Universität Bonn realisieren möchten, können sich um das neue Wilhelmine Hagen-Stipendium bewerben. Es sieht drei Förderungen aus Gleichstellungs- und Fakultätsmitteln vor. Bewerbungsschluss ist der 20. Juni 2012, Beginn der Förderung am 1. Oktober…

Weitere Beiträge zum Thema: