12. Februar 2010, Aktuelles, Uni Freiburg

Umweltmanagement für Russland

Seit dem Fall der Berliner Mauer unterstützt die Europäische Kommission die Internationalisierung der universitären Ausbildung und die Verbesserung der Lehre in ihren Nachbarstaaten durch Kooperationsprojekte im so genannten Tempus-Programm. Ein von der Universität Freiburg koordiniertes Projekt wird jetzt mit über einer Million Euro gefördert.

Insbesondere die Erdöl produzierenden Regionen Russlands in West-Sibirien und die hochindustrialisierten Regionen Altai und Süd-Ural stehen vor gewaltigen ökologischen Problemen. Die dortige universitäre Ausbildung wurde zunächst auf die notwendigen Produktionstechniken konzentriert. Heute werden Defizite in der Lehre bei Ökologie und Umweltmanagement deutlich.

Die Universität Freiburg koordiniert ein internationales Konsortium, das neben den russischen Universitäten in der Region Altai, in Novosibirsk, Omsk und Tyumen auch die Industrie- und Handelskammer der Region Tyumen umfasst. Auf EU-Seite sind außerdem die Universitäten in Straßburg, Koblenz-Landau und Birmingham beteiligt. Aus über 600 eingereichten Tempus-Anträgen wählte die EU-Kommission die elf Prozent besten aus. Der Biologe Prof. Dr. Ralf Reski koordiniert das Freiburger Konsortium, unterstützt wird er durch den an seinem Lehrstuhl für Pflanzenbiotechnologie tätigen pensionierten Prof. Dr. Edgar Wagner.

Ralf Reski, der Mitglied im Innovationsrat Baden-Württemberg ist und auch an der Ecole supérieur de Biotechnologie Strasbourg (ESBS) sowie der Freiburger Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin (SGBM) lehrt, sagt über das Projekt: „Hier in der Regio gibt es hervorragende Expertisen im Umweltmanagement und mit internationalen Studiengängen sowie eine sehr aktive Slavistik. Wir hoffen, dass wir diese Erfahrungen nutzen können, um bei unseren russischen Partnern moderne und auf deren Bedürfnisse abgestimmte Studiengänge zu etablieren. Gleichzeitig eröffnen sich für unsere Studierende attraktive Möglichkeiten für ein Auslandssemester.“
Edgar Wagner, der in der Vergangenheit ein ähnliches Tempus-Projekt erfolgreich koordinierte, sagt: „Es ist auch persönlich eine faszinierende Erfahrung, den Blick über Moskau hinaus zu richten. Wir haben mit der Universität Tyumen einen langjährigen verlässlichen Partner und ich freue mich, dass die EU-Kommission unsere bisherige Zusammenarbeit durch diese neue Bewilligung ausgezeichnet hat.“ (Uni Freiburg)



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