19. März 2010, Personalien, Uni Bayreuth

Ehrung für Garten-Gründer Rossmann

Die Stele aus Basalt und Bronze vor dem Ökologisch- Botanischen Garten der Universität Bayreuth und der Paläobotanischen Sammlung ist ihm gewidmet: Professor Dr. Günther Rossmann, einstiger Direktor des Ökologisch-Botanischen Gartens und Begründer der Sammlung, hat in dieser Woche seinen 80. Geburtstag gefeiert. Mit der Enthüllung einer Tafel und einem Empfang ehrte die Universität einen ihrer engagiertesten und beharrlichsten Fürsprecher.

Im Rahmen einer Feierstunde, zu der Vertreter der Hochschulleitung, des Universitätsvereins, des Stiftungsrates der Stiftung Paläobotanische Sammlung Rossmann, emeritierte und aktive Professoren, ehemalige und aktuelle Mitarbeiter des Ökologisch-Botanischen Gartens und Landrat Hermann Hübner gekommen waren, würdigte Rossmanns langjähriger Weggefährte Professor Dr. Erwin Beck dessen Lebensleistung. Der Garten sei bis heute in seiner Wirkung für die Forschung und die Außenwahrnehmung der Universität kaum zu überschätzen. Aus einem einstigen Exerzierplatz habe der Jubilar einen Ort gemacht, der als Vorzeigeobjekt nicht nur die Universität und die Stadt, sondern die gesamte Region schmücke: für Forschung und Lehre konzipiert und doch zugleich von hohem Erholungswert.

Aus dem Ökologisch-Botanischen Garten sei buchstäblich der zweite Bereich von Rossmanns Lebenswerk erwachsen, so Beck weiter. Das große Wissen und die außergewöhnliche Wahrnehmungsfähigkeit habe er stets an Rossmann bewundert – beides habe sich gerade auch in den Gründungstagen der Paläobotanischen Sammlung gezeigt. Erst auf dem Gelände des Gartens, dann auf dem Campus, schließlich in der Region und weit darüber hinaus entdeckte und sammelte Rossmann fossile Hölzer. Der Fundus gilt heute als wissenschaftlich und materiell von hohem Wert. Mehr noch: Rossmann hat mit eigenem Engagement zu einer Stiftung und zu einem Gebäude für die Sammlung beigetragen. Es gelte jetzt, die wertvolle Sammlung zu bewahren und weiter zu entwickeln. Ob dies ohne staatliche Hilfen gelingen könne, ließ Beck offen. „Wir arbeiten jedenfalls an Modellen.“

Rossmann habe sich nie geschont, wenn es um die Belange der Wissenschaft ging. „Ich kenne niemanden, der sich in seinem persönlichen Engagement für seine Aufgaben mit Dir messen könnte“, rief Beck seinem Weggefährten und Freund zu.

Professor Dr. Günther Rossmann kam 1978 nach Bayreuth und blieb bis 1996 der erste Direktor des in den Gründungstagen der Universität Bayreuth entstandenen Ökologisch-Botanischen Gartens. Unter seiner Regie gedieh nicht nur ein ausgesprochen schöner, sondern auch auf die Ökosystemforschung zugeschnittener und damit in seiner Ausrichtung einmaliger Garten.

Professor Dr. Rossmann wurde und wird für sein enormes Fachwissen geschätzt – und an diesem ließ er in all den Jahren zahlreiche Besucher des Gartens teilhaben: Seine Führungen, stets begleitet von Mischlingshündin Minni, konnten sich durchaus über mehrere Stunden erstrecken. Wer dabei war, schwankte zwischen Faszination und Überforderung. Vielen Besuchern erzählte Rossmann die Gesichte der Gründung des Gartens im Jahr 1975. Damals habe der Bayerische Landtag die bereits genehmigte Planung revidiert und die Größe des Gartens reduziert. Denn sonst wäre der Ökologisch-Botanische Garten der Universität Bayreuth gar größer ausgefallen als der in München.

Im Dezember 1996 ging Professor Dr. Günther Rossmann in den Ruhestand, der für ihn kein solcher werden sollte: Mit hohem Engagement widmete er sich weiter seinem zweiten großen Lebensprojekt, der Paläobotanischen Sammlung der Universität Bayreuth. Die Sammlung umfasst zahlreiche versteinerte Hölzer aus der Region und allen Teilen der Welt sowie ein umfangreiches Dia-Archiv. (Uni Bayreuth)



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