22. Dezember 2010, Aktuelles, Uni Hamburg

Arbeitsgerechte Neugestaltung der Nautischen Zentrale des Hamburger Hafens

In den letzten drei Jahren hat sich die Anzahl der Großschiffe mit über 330 Metern Länge im Hamburger Hafen verdoppelt. Damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Nautischen Zentrale, der Verkehrsleitstelle des Hamburger Hafens, darauf angemessen reagieren können, haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Fachbereichs Informatik der Universität Hamburg, das Hamburger Informatik Technologie-Center (HITeC) e. V. und die Hamburg Port Authority (HPA) das Projekt AHOI (Arbeitsgerechte Neugestaltung der Nautischen Zentrale des Hamburger Hafens und innovative
Mensch-Modell-Interaktion) durchgeführt. Die Projektleitung lag bei Prof. Dr. Horst Oberquelle und Jun.-Prof. Dr.-Ing. Steffi Beckhaus.

Vier Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Universität Hamburg analysierten in Zusammenarbeit mit dem Hafenkapitän Jörg Pollmann und vier nautischen bzw. technischen Beschäftigten der HPA die Arbeitsabläufe und erarbeiteten Verbesserungsvorschläge. Zusätzlich entwarf die Arbeitsgruppe Zukunftsszenarien für eine mögliche Gestaltung der Räumlichkeiten und der Arbeitsprozesse in der Verkehrsleitstelle im Hamburger Hafen.

Eine Aufgabe war beispielsweise eine übersichtlichere Darstellung unterschiedlicher Informationen auf Monitoren, damit Mitwirkende umgehend die wichtigsten Meldungen herausfiltern können. Denkbar wäre eine interaktive Videowand für den Leitstand, auf der der ganze Hamburger Hafen und Schiffsbewegungen in großem Maßstab zu sehen sind. Zusätzliche Informationen könnten bei Bedarf dort eingeblendet werden.

Darüber hinaus entwickelten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen die technischen und IT-Systeme der Nautischen Zentrale weiter. Wechselseitige Sichtbarkeit, akustische Ungestörtheit und die Anordnung der IT-Unterstützung müssen optimiert werden. Auf Grundlage von AHOI wird die HPA konkrete Entwicklungsvorhaben für die zukünftige Nautische Zentrale erarbeiten.

Der Auftrag entstand über den Alumni-Verein Hamburger Informatik-Forum e. V. der Universität Hamburg, in dem der HPA-Geschäftsführer Jens Meier als Diplom-Informatiker Mitglied ist. Methoden und Ergebnisse der Informatik wollte er für die Zukunft des Hamburger Hafens nutzbar machen.

„Mit dem Projekt legen wir eine Analyse der aktuellen Arbeitsabläufe und ein gemeinsam mit den Nautikern erarbeitetes Zukunftskonzept unter Berücksichtigung der räumlichen Verhältnisse und der vorhandenen Systeme vor, das der Nautischen Zentrale den Weg in die Zukunft weisen soll. Das anspruchsvolle Anwendungsfeld war eine große Herausforderung für die Kommunikation, Methodenentwicklung und phantasievolle Techniknutzung, die engagiert gemeinsam gemeistert wurde. So kann Technologietransfer zwischen Universität und Partnern in der Stadt gelingen“, so Projektleiterin Jun.-Prof. Steffi Beckhaus.

„Die HPA und die Universität Hamburg haben bei der Entwicklung der Verkehrszentrale des Hamburger Hafens erfolgreich kooperiert. Auf diese Weise kann sich der Hafen den Herausforderungen der Zukunft stellen“, so Hafenkapitän Jörg Pollmann. (Uni Hamburg)



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