Neues Forschungsprojekt gegen Blutdoping
Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) finanziert der Abteilung Sportmedizin der Universität Bayreuth (Professor Dr. Walter Schmidt) ein internationales Forschungsprojekt im Kampf gegen Blutmanipulationen.
In dem Projekt, das mit 280.000 US-Dollar ausgestattet ist, wird die von der Abteilung Sportmedizin neu entwickelte Methode zur Hämoglobinmengenbestimmung (Professor Schmidt/Dr. Nicole Prommer) auf die Eignung als Screeningmethode zur Aufdeckung von Blutmanipulationen überprüft.
Da eine Erhöhung der Hämoglobinmenge zu höherer Ausdauerleistungsfähigkeit führt, wird dieser Größe eine entscheidende Bedeutung im Profisport zugeschrieben. „Die Hämoglobinmenge ist zum Großteil genetisch bedingt und kann durch Training nur leicht verändert werden“, sagt Professor Schmidt. Manipulationen mit dem blutbildenden Hormon EPO oder mit Eigentransfusionen seien da wesentlich effektiver.
Hinter dem Bayreuther Projekt steckt die Idee, auffällige unphysiologische Abweichungen der Hämoglobinmenge zu erkennen, um so verdächtige Sportler zu identifizieren und einer gezielten Dopinganalytik zu überführen. Der Vorteil dieser Screeningmethode: Sie ist relativ kostengünstig und einfach anzuwenden. Somit kann nicht nur stichprobenweise auf Manipulationen untersucht werden. Es besteht vielmehr Aussicht darauf, dass sich alle Profisportler einer regelmäßigen Blutmengenbestimmung unterziehen müssen. Das Projekt wird an allen süddeutschen Sportmedizinischen Instituten sowie am Australian Institute of Sport, dem größten und renommiertesten Sportinstituts Australiens, bei gut 300 Profisportlern validiert und soll neue Wege im Kampf gegen Blutmanipulationen aufzeigen. (Uni Bayreuth)
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