Elektronische Prüfung am Wuchsort von Pflanzen

Insgesamt 240 Tiermedizin-Studierende des zweiten Semesters haben im Heil- und Giftpflanzengarten der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) den praktischen Teil ihrer Vorphysikumsprüfung in Botanik abgelegt. Das Besondere: Erstmals wurde das Fach elektronisch und am Wuchsort der Pflanzen geprüft. Als Prüfungsort hatte die Dozentin Dr. Sabine Aboling den Heil- und Giftpflanzengarten der TiHo gewählt. „Unsere Konzeption hat sich grundsätzlich bewährt. Ich bin erleichtert, dass der Ernstfall – trotz Dauerregens – gut gelaufen ist.“ Den Theorieteil hatten die Studierenden am selben Tag vormittags absolviert.

Die Studierenden mussten während der Prüfung jeweils in Fünfergruppen zehn Stationen durchlaufen, an denen sie Fragen zu Wolfstrapp, Beifuß und Schachtelhalm beantworteten. Dafür waren sie mit Tablett-PCs ausgestattet, auf denen sie die richtige Antwort von fünf Möglichkeiten anklicken konnten. Technisch betreut wurde die Prüfung von der Firma Codiplan.

„Die Botanikprüfung im Heil- und Giftpflanzengarten als E-Prüfung abzunehmen ist eine absolute Neuerung und bisher einzigartig“, sagte Dr. Jan Ehlers, E-Learning-Berater der TiHo. Das Fach gehört zum Lehrplan der künftigen Tiermediziner und wird im Vorphysikum geprüft; dabei stehen Futter-, Gift- und Medizinalpflanzen im Fokus. Aboling erklärt, dass die Organisation der Prüfung eine besonders Herausforderung gewesen sei: „Allen 240 Studierenden sollte die gleiche Zeit für die Fragen eingeräumt werden. An keiner Station durfte es zu Stauungen kommen, da alle fünf Minuten eine neue Gruppe den Parcours betrat und verließ. Hinzu kam, dass wir auf schlechtes Wetter vorbereitet sein mussten. Die Stationen wurden deshalb mit einem kleinen Pavillon überdacht.“

E-Prüfungen oder E-Klausuren ermöglichen es, Ergebnisse schneller auszuwerten und den Studierenden zeitnah mitzuteilen. So konnten sie die Ergebnisse der Botanikprüfung bereits am nächsten Vormittag abrufen. Gleichzeitig bietet die computergestützte Auswertung den Dozenten die Gelegenheit, einzelne Prüfungsteile auszuwerten und die Qualität ihrer Prüfung zu hinterfragen. Für große und schlecht zu beaufsichtigende Gruppen bietet es sich zudem an, die Fragen per Zufall anzuordnen, so dass das „Schummeln“ erschwert wird. (TiHo Hannover)



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