Wolfgang Clauss erhält Ehrenprofessur der Uni Santiago de Chile
Prof. Dr. Wolfgang G. Clauss vom Institut für Tierphysiologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) hat von der Pontificia Universidad Catolica de Chile in Santiago de Chile eine Ehrenprofessur verliehen bekommen. Das Rektorat der chilenischen Universität würdigte damit das außerordentliche Engagement von Prof. Clauss in der Lehre und seine Forschungsleistungen im Bereich der molekularen Zellphysiologie von Ionenkanälen. Eine wichtige Rolle für die Auszeichnung spielte zudem die Bereitschaft des Gießener Biologen, über einen vergleichsweise langen Zeitraum als Gastwissenschaftler in Chile zu arbeiten.
Prof. Clauss war im März dieses Jahres im Rahmen einer durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderten Dozentur an der chilenischen Universität tätig. Neben Seminarvorträgen und Spezialvorträgen zu seinem Forschungsgebiet hat er dort auch an regulären Lehre mitgewirkt und Vorlesungen für Studierende der Medizin und der Biologie gehalten. Es ist geplant, die Zusammenarbeit zu intensivieren und auch chilenische Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler an die JLU einzuladen.
Prof. Dr. Wolfgang G. Clauss studierte Biologie an der Universität Stuttgart-Hohenheim, wo er 1978 promovierte. Als Postdoktorand war er an der Yale University in New Haven (USA) und der Universität Kopenhagen (Dänemark) tätig, bevor er sich 1986 an der Universität Hohenheim habilitierte. 1987 nahm er einen Ruf auf die Professur für Veterinärphysiologie an der Freien Universität Berlin an. Er lehnte mehrere Rufe an andere Universitäten ab, bevor er 1992 an die Justus-Liebig-Universität Gießen ging. Dort hat er die Professur für Tierphysiologie inne.
Die Hauptforschungsgebiete von Prof. Clauss liegen in der molekularen Zellphysiologie von Ionenkanälen, der hormonellen Regulation und der Physiologie der Lunge. Er ist beteiligt am LOEWE-Schwerpunkt „Non-neuronale cholinerge Systeme“, in dem es um Mechanismen der Aufrechterhaltung der Körperbarriere und -integrität geht, die bisher nur in Teilen verstanden sind. Seine Arbeiten werden außerdem im Rahmen des DFG-Projekts „Gasotransmitter“ (AL 1453) gefördert, das sich mit der Funktion von Schwefelwasserstoff für den Ionentransport in Lungenzellen beschäftigt. Schwefelwasserstoff ist vor allem als giftiges Gas bekannt, erst kürzlich würde seine Bedeutung als Signalstoff in Zellen entdeckt. (Uni Gießen)
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