26. Oktober 2013, Uni Bonn

Herzklappenersatz bei “Problempatienten”

Am Herzzentrum der Universitätsklinik Bonn werden jetzt erstmalig auf der Welt Patienten einem interventionellen Aortenklappenersatz zugeführt, die bislang in dieser Form nicht behandelt werden konnten. Sie erhalten durch die Behandlung des Herzklappenfehlers eine Chance auf ein weiteres gutes Leben.

Herzklappenerkrankungen sind häufig mit Leiden und hohen Sterberaten verbunden. Meistens haben die Patienten mit einem schwerwiegenden Herzfehler noch zahlreiche andere Erkrankungen, sind häufig älter und darüber hinaus gebrechlich. Dies macht die Behandlung der Herzklappenfehler sehr kompliziert. Konventionelle Maßnahmen wie eine Operation am offenen Herzen sind dann nur sehr schwer möglich, so dass die Patienten dem Schicksal des Herzklappenfehlers ausgeliefert sind. Die Katheter-gestützte Behandlung von Herzklappenfehlern hat dieses Gebiet revolutioniert und eine Therapie für ehemals unbehandelbare Patienten ermöglicht.

Leider sind diese Katheter-gestützten Herzklappensysteme aber nicht bei allen Patienten verwendbar, da diese interventionellen Herzklappen nicht bei allen Herzen Verwendung finden können. Außerdem müssen ausreichend große Blutgefäße vorhanden sein, damit diese Systeme von der Leiste aus ins Herz vorgebracht werden können- sozusagen als Transportweg zum Herzen. Für diese große Patientengruppe gibt es jetzt sehr gute neue Nachrichten.

„Ein Herzklappensystem wurde entwickelt, dass auch bei schwieriger Herzanatomie angewendet werden kann, darüber hinaus ‘repositionierbar’ ist und gegebenenfalls auch wieder ganz aus den Patienten entfernt werden kann“, sagt Prof. Dr. Georg Nickenig, vom Universitätsklinikum Bonn. Ein entscheidender Vorteil ist die geringe Größe der Katheter für die Herzklappe; damit ist auch nur eine geringere Größe der Blutgefäße erforderlich, um diese Behandlung durchzuführen zu können.

Am Dienstag, 29. Oktober 2013 werden zwei Klappen als Live-OP-Übertragung zum TCT San Francisco/USA, dem weltweit größten Kongress dieser Art mit ca. 12.000 Teilnehmern von der Universitätsklinik Bonn aus übermittelt.



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