4. März 2010, Uni Bayreuth

Gastbesuch von Professor Jeanloz in Bayreuth

Ein in der Fachwelt sehr anerkannter Experte für theoretische und experimentelle Hochdruckwissenschaften, Professor Dr. Raymond Jeanloz, war jetzt zu Gast in Bayreuth. Er folgte einer Einladung im Rahmen des Elitenetzwerks Bayern (ENB), um den Doktoranden des Graduiertenprogramms „Oxide“ sowie den Mitarbeitern am Bayerischen Geoinstitut in zwei Präsentationen neue Ergebnisse und Methoden vielschichtiger Forschungsarbeiten über das Innere der Erde und anderer Planeten vorzustellen.

Jeanloz ist Professor für Erd- und Planetenwissenschaften und für Astronomie an der Universität von Kalifornien in Berkley/USA. Seine Forschungsarbeiten befassen sich mit der Zusammensetzung des Inneren von Planeten sowie den Eigenschaften von Materie bei hohen Drücken und Temperaturen. Zusammen mit seiner Arbeitsgruppe setzt Professor Jeanloz starke Laser ein, um Schockwellen in Materie zu erzeugen, die in einer Diamantstempelzelle schon vorkomprimiert eingeschlossen ist. Damit gelingt es den kalifornischen Wissenschaftlern Drücke im Gigabar-Bereich (109 bar) zu erzeugen, wie sie im Innersten von Riesenplaneten herrschen.

Auf dem Gebiet von Hochdruckexperimenten mit Diamantstempelzellen zählt auch das Bayerische Geoinstitut zu den führenden Forschungsinstituten, sodass sich während des Aufenthalts des amerikanischen Gastes viele intensive Fachdiskussionen und ein bilateraler Wissensaustausch ergaben.

Professor Jeanloz hat eine wichtige Funktion als wissenschaftlicher Berater der amerikanischen Politik zu Kern- und Biowaffen sowie deren Nichtverbreitung inne. Er ist der derzeitige Vorsitzende des von der nationalen Akademie der Wissenschaften der USA gebildeten Rates zur Internationalen Sicherheit und Rüstungskontrolle. „Viele Themen, die für die diplomatische Ebene zu brisant sind, können international durch einen direkten Dialog zwischen Wissenschaftlern behandelt werden“, so Jeanloz am Rande seines Aufenthaltes.

Der Geowissenschaftler hat sich in Bayreuth sehr wohlgefühlt, wie sein Eintrag ins Gästebuch des Bayerischen Geoinstituts bezeugt: „Großartige Zeit! Viele alte Freunde getroffen, neue gefunden.“ (Uni Bayreuth)



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