24. März 2010, Aktuelles, Uni Konstanz

Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung

Immer wieder bewegen große Korruptionsaffären die Öffentlichkeit.
“Leider gibt es kein Patentrezept, um Korruption zu verhindern”, sagt Dr. Sebastian Wolf, akademischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Innenpolitik und öffentliche Verwaltung sowie Vorstandsmitglied von Transparency International Deutschland. “Es gibt aber verschiedene erfolgversprechende Mittel zur Korruptionsprävention.”

Eine eindeutige gesellschaftliche Ächtung von Korruption, Vermeidung von Überregulierung, klare und umfassende Antikorruptionsvorschriften mit abschreckenden Strafen sowie unabhängige und ausreichend ausgestattete Strafverfolgungsbehörden gehören laut Dr. Sebastian Wolf zu diesen erfolgversprechenden Mitteln zur Korruptionsprävention. Und: Öffentliche Empörung sei und bleibe immer noch wichtig, “weil viele Verbesserungen in der Korruptionsbekämpfung ohne Korruptionsaffären gar nicht erst eingeführt worden wären”.

Ist jeder Mensch für Korruption anfällig? Das sei wohl, sagt Dr.
Sebastian Wolf, eine Frage für Psychologen und so pauschal vermutlich gar nicht zu beantworten. “Wenn man allerdings davon ausgeht, dass korruptives Handeln die Folge einer individuellen Kalkulation bestehend aus den möglichen Vorteilen, den potentiellen Kosten (etwa Sanktionen und moralischen Skrupeln) und der Entdeckungswahrscheinlichkeit ist, so sind vermutlich für jeden Menschen Situationen vorstellbar, in denen er oder sie korrupt handeln würde”, so der Experte. Für die Korruptionsprävention sei es wichtig, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, damit möglichst in allen drei Bereichen (Vorteile, Kosten und Entdeckungswahrscheinlichkeit) keine Anreize für korrupte Handlungen existieren.

Läuft Korruption nach gewissen “Spielregeln” ab? Gibt es Unterschiede, was Korruption in der freien Wirtschaft und beispielsweise in der Verwaltung oder Politik anbelangt? Und gibt es Kriterien, ab wann Korruption als solche gar nicht mehr wahrgenommen wird?

Antworten auf diese Fragen und das ganze Interview:
www.uni-konstanz.de/imgespraech.
(Uni Konstanz)



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