Informationsaustausch zwischen Gehirn und Hormonsystem
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen Psyche und Körper, und in wie weit sind diese Verbindungen für die Entstehung, den Verlauf und die Behandlung von Krankheiten wichtig? Diesen Fragen widmen sich in Deutschland viele wissenschaftliche Arbeitsgruppen aus Medizin, Biologie und Verhaltenswissenschaften. Ihre Fachkenntnisse tauschen sie vom 28. bis zum 30. April bei der diesjährigen Tagung des German-Endocrine-Brain-Immune-Network (GEBIN) in Essen aus. Organisiert wird das Symposium vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunologie des Universitätsklinikums Essen der Universität Duisburg-Essen.
In den letzten Jahren wurde dokumentiert, dass das Gehirn im intensiven Informationsaustausch mit dem Hormon- und Immunsystem steht, welches vor unterschiedlichsten Krankheitserregern schützt. Über dieses biochemische Kommunikationsnetzwerk im Körper lässt sich beispielsweise erklären, warum Menschen unter Stress leichter erkranken, warum ein Mangel an Schlaf die Immunabwehr schwächt oder warum man sich bei einem Infekt oft antriebslos, müde und niedergeschlagen fühlt.
Im Mittelpunkt der GEBIN-Tagung steht die interdisziplinäre Forschung, die das Netzwerk im Körper untersucht. Dazu gehören Verhalten und Befinden, die Aktivität des Gehirns sowie Prozesse des körpereigenen Abwehrsystems. Es wird hinterfragt, wie diese zusammenhängen und welche Bedeutung ihr Zusammenspiel für die Entstehung und den Verlauf von Erkrankungen hat.
Kurzseminare für Absolventen
Etwa 80 internationale Wissenschaftler werden erwartet. Sie tauschen sich im Erich Brost-Pavillon auf der Zeche Zollverein über Themen wie Stress, Immunfunktionen und Neuroimmunologie aus. Im Hauptteil stellen Arbeitsgruppen aktuelle und künftige Forschungsaktivitäten vor. Kurzvorträge beleuchten zum Beispiel, wie wichtig Schlaf für die Funktion des Immunsystems ist und welche Wirkungen sportliche Aktivitäten auf die Immunantwort haben.
Zu den renommierten internationalen Gastrednern gehören Prof. Fabrizio Benedetti von der Universität Turin, Prof. Thomas J. Connor vom Trinity College in Dublin und Prof. Bente K. Pedersen von der Universität Kopenhagen.
Das Netzwerk GEBIN bündelt die Aktivitäten verschiedener deutscher wissenschaftlicher Disziplinen. Unterschiedliche Fachgesellschaften verknüpfen so die eigene Disziplin mit anderen Forschungsbereichen. Beim GEBIN-Symposium wird es Kurzseminare am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie am Universitätsklinikum geben. Absolventen und Promovenden erfahren dabei mehr über grundlegende Kommunikationsverbindungen zwischen dem Nerven-, Hormon- und Immunsystem. (Uni Duisburg-Essen)
» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen
Schreiben Sie einen Kommentar »
Wilhelm Manchot-Forschungsprofessur 2011 für Herbert Waldmann
Herbert Waldmann, Professor für Biochemie an der Technischen Universität Dortmund und Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie, hat die Wilhelm Manchot-Forschungsprofessur 2011 erhalten. Die Verleihung erfolgte durch die Fakultät für Chemie der Technischen Universität München (TUM) und die Jürgen Manchot-Stiftung….
Leichtester bisher bekannte Kondensat mit Polaritonen erzeugt
Bei der Bose-Einstein-Kondensation gehen Gase aus ultrakalten Atomen in einen kollektiven Quantenzustand über, in dem sie alle dieselben Eigenschaften aufweisen. Dieser Zustand und die damit verbundenen Eigenschaften sind zum Beispiel für die Herstellung von neuartigen Schaltkreisen, in denen die kondensierten…
Reinigung des Buchbestands der Bibliothek der Uni Konstanz
Die Reinigung der 1,5 Millionen Bände in den Buchbereichen G und S der Bibliothek der Universität Konstanz kann am Montag, 24. Januar 2011, beginnen. Das Landratsamt Konstanz hat als zuständige Behörde die technischen und baulichen Voraussetzungen für die Spezialreinigung der…
Beurteilung von Operationsrisiken in der Herzchirurgie durch Bestimmung der cerebralen Sauerstoffsättigung
Operationsrisiken in der Herzchirurgie lassen sich mit der Bestimmung der cerebralen Sauerstoffsättigung schnell, einfach und – bei Patienten mit hohem Risiko – verlässlicher als mit den bisher üblichen Methoden vorhersagen. Dies geht aus einer Studie der Universitätskliniken für Anästhesie und…
Bewerbungen für den ersten Chemnitzer Krimipreis
Krimiautoren aufgepasst! Bis zum 30. September 2011 können sich Schriftsteller – und natürlich auch Schriftstellerinnen – mit ihren Kurzkrimis oder einem Kapitel aus einem selbstverfassten Kriminalroman um den 1. Chemnitzer Krimipreis bewerben. Die mit insgesamt 1.000 Euro dotierten drei Hauptpreise…