Uni Jena profiliert sich bei westdeutschen Studenten
Eine klassische Studentenstadt mit kurzen Wegen, gemütlicher Atmosphäre und einer traditionsreichen Universität – so wünschen sich viele westdeutsche Abiturienten den Ort für ihr Studium. Zwar denken die meisten von ihnen dabei zuerst an Städte wie Heidelberg, Tübingen oder Freiburg. Doch immer mehr finden ihre „klassische Studentenstadt“ im Osten Deutschlands: in Jena. Fast vierzig Prozent der Studienanfänger im ersten Hochschulsemester an der Friedrich-Schiller-Universität Jena kommen mittlerweile aus den alten Bundesländern.
Was junge Westdeutsche motiviert, ein Studium an der Friedrich-Schiller-Universität aufzunehmen, das hat eine aktuelle Befragung des Dezernats für Akademische und Studentische Angelegenheiten jetzt erneut ermittelt. „Häufig entscheiden sich die Studierenden wegen der Gebührenfreiheit für Jena“, nennt PD Dr. Eva Schmitt-Rodermund ein Ergebnis der Befragung. „Außerdem spielt eine angenehme Entfernung zum Elternhaus eine wichtige Rolle für die Studienortwahl“, so die Studiendezernentin weiter. Darüber hinaus legen die Studierenden viel Wert auf eine heimelige Atmosphäre und übersichtliche Verhältnisse an der Universität und im Stadtbild. Der gute Ruf von Universität und des jeweiligen Studienfachs sowie deren Platzierungen in Hochschulrankings sind ebenfalls wichtige Kriterien für eine Entscheidung für Jena.
Die aktuelle Studie ist bereits die zweite Befragung dieser Art, die das Studierendendezernat jetzt unter dem Titel „Jena – ausgerechnet…“ vorgelegt hat. Rund 750 Studierende aus den alten Bundesländern haben darin im Wintersemester 2010/11 Auskunft zu ihrer Motivation für ein Studium in Jena und ihrer Zufriedenheit damit gegeben.
Bei der Wahl der Hochschule, so bestätigt die aktuelle Erhebung frühere Ergebnisse, vertrauen die Studienanfänger vor allem auf die Empfehlung von Freunden und Gleichaltrigen: Über ein Drittel der westdeutschen Studierenden haben sich unter anderem für ein Studium in Jena entschieden, weil sie persönlich Kontakt zu Gleichaltrigen haben, die hier studieren oder studiert haben. Dagegen spielt der Rat von Eltern oder Lehrern für weitaus weniger Studienanfänger eine maßgebliche Rolle.
Der Schritt von West nach Ost ist allerdings auch mehr als zwei Jahrzehnte nach Beendigung der deutschen Teilung noch längst nicht der Normalfall. „Vorbehalte gegenüber dem Osten Deutschlands halten sich hartnäckig“, so die Erfahrung von Eva Schmitt-Rodermund. Zwei von drei Studienanfängern aus dem Westen bekämen von Freunden und Bekannten zu hören, sie seien „mutig“, zum Studieren in den Osten zu gehen. Jeder Dritte sieht sich sogar mit kritischen Äußerungen über den Osten Deutschlands allgemein konfrontiert.
Doch wer sich auf das vermeintliche Wagnis einlässt, der wird mit einem Studium in großer Zufriedenheit belohnt. In der aktuellen Untersuchung bewertet die überwiegende Mehrheit der Befragten ihr Studium in Jena sehr positiv: Neun von zehn Studierenden aus dem Westen sind mit der Universität, den Studienbedingungen in ihrem Fach und ihren Dozenten zufrieden. Auch die Stadt und ihr Umfeld schätzen die Studierenden positiv ein.
„Je zufriedener die heutigen Studierenden mit den Studien- und Lebensbedingungen sind, desto eher sind sie auch bereit, ein Studium an der Friedrich-Schiller-Universität weiterzuempfehlen“, weiß Dr. Schmitt-Rodermund und darin liege der Schlüssel für ein erfolgreiches Hochschul- und Studienortmarketing. „Besonders wenn in anderen Bundesländern Studiengebühren abgeschafft werden und damit ein wichtiger Vorteil eines Studiums im Osten wegfallen sollte, rückt dieser Aspekt noch stärker in den Vordergrund.“
Die komplette Studie „Jena – ausgerechnet…“ ist im Internet nachzulesen unter: http://www.studentenparadies-jena.de/Aktuelles/Archiv/Studie.html. (Uni Jena)
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