Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik 2009
Am 10. Dezember 2009, um 18.00 Uhr im UniversitätsClub Bonn erhält der Philosoph und Theologe Richard Schröder (66) aus Berlin den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik 2009. Der Preis ist mit 8.000 € dotiert.
Die Laudatio wird Bundestagspräsident Norbert Lammert MdB halten.
Zugleich wird der Ernst-Robert-Curtius-Förderpreis für Essayistik verliehen an Raoul Löbbert (32), Kulturredakteur bei der Wochenzeitung „Rheinischer Merkur“. Der Preis ist mit einem Betrag von 4.000 € verbunden.
Die Preise verleiht ab dem Jahre 2009 alle zwei Jahre die Universitätsgesellschaft Bonn – Freunde, Förderer, Alumni e.V.“ Gegründet wurde der Preis 1984 von Thomas Grundmann, Bouvier, Bonn. Ihn erhielten u. a. Golo Mann, Friedrich Dürrenmatt, Hans Küng, Peter Sloterdijk und Hans Magnus Enzensberger. Den Förderpreis erhielten u. a. Franziska Augstein, Florian Illies, Ulf Poschardt, Christiane Florin und Walter von Rossum.
Der Preis, nach dem deutschen Romanisten Ernst Robert Curtius benannt, soll ein Lebenswerk oder bedeutendes Einzelwerk auszeichnen, das der literarischen Form des Essays folgt und in vorbildlichem Stil einem breiten Publikum komplexe Sachverhalte und Überblicke literarisch vermittelt.
Die Jury, bestehend aus Bärbel Dieckmann, Maria Hohn-Berghorn, Hans Daniels, Wolfgang Bergsdorf, Wolfgang Herles, Wolf-Dieter Lange, Hajo Steinert und Thomas Grundmann, sagt in ihrer Begründung: „Richard Schröder erhält den Ernst-Robert-Robert-Curtius-Preis für Essayistik für sein Lebenswerk. Schon zu Zeiten der DDR, in der er aufgewachsen ist und zunächst an Kirchlichen Hochschulen lehrte, hat er für humanistische Vernunft gesprochen und geschrieben.
Nach der Wende hat er sich immer wieder als Gelehrter und Politiker in die innenpolitische Debatte um die Entwicklung Deutschlands eingemischt, mit Büchern und Reden engagiert und versöhnlich um das Gelingen der Einheit bemüht. Zudem wirbt er leidenschaftlich für die Verträglichkeit zwischen Naturwissenschaft und Religion. In Wort und Schrift hat er zu seinen Themen in Stil und Haltung Maßstäbe gesetzt.“
Richard Schröder (* 26. Dezember 1943 in Frohburg, Sachsen) ist Philosoph und evangelischer Theologe in Berlin und gehört seit 2001 zum Nationalen Ethikrat. Des Weiteren war er Abgeordneter und Fraktionsvorsitzender der SPD in der Volkskammer der DDR sowie Abgeordneter im Deutschen Bundestag zur Zeit der Wiedervereinigung, Mitglied des Beirates beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU), Verfassungsrichter des Landes Brandenburg. Er ist Vorsitzender des Fördervereins Berliner Schloss und Vorstandsvorsitzender der von
Helmut Schmidt gegründeten Deutschen Nationalstiftung.
1992 erhielt Richard Schröder die Ehrendoktorwürde durch die Theologische Fakultät der Universität Göttingen und im selben Jahr wurde ihm das große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. 1996 war er der erste Preisträger des Lutherpreises „Das unerschrockene Wort“ in Worms, 1997 wurde ihm der „Ludwig-Börne-Preis“ in Frankfurt am Main und
2001 der „Heinz-Herbert-Karry-Preis“ ebenda verliehen. 2009 wurde sein Engagement zur Vollendung der deutschen Einheit mit dem Gustav-Heinemann-Bürgerpreis gewürdigt. (Uni Bonn)
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