Bienensterben durch Pflanzenschutzmittel
Über 12.000 Bienenvölker sind betroffen, als das Pflanzenschutzmittel „Clothianidin“ 2008 ein Bienensterben im Rheintal auslöst. Auf welchen Wegen Pflanzenschutzmittel in Bienenvölker gelangen, an welche Grenzen die Honiganalytik stößt und weitere Themen aus Forschung und Praxis zur Biene präsentiert nun der Hohenheimer Tag der Bienenfreunde.
Das 2008 bundesweit thematisierte Bienensterben ist für die Hohenheimer Wissenschaftler die größte Katastrophe ihrer Forscherlaufbahn. „Auch wenn es weniger Totalverluste an Bienenvölkern für die Imker gegeben hat als in manchen Medien verbreitet, wissen wir noch wenig, wie sich die neuen Insektizide ausbreiten und welche unterschwelligen chronischen Effekte sie langfristig auslösen”, stellt Dr. Peter Rosenkranz, der Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde fest. “Darum wird es beim Hohenheimer Tag gehen.”
Dr. Klaus Wallner, Experte für Rückstandsanalyse und Bienenschutz, referiert zum Thema „Auf welchen Wegen gelangen Pflanzenschutzmittel in unsere Bienenvölker?“ und gibt einen Überblick über aktuelle Probleme und den Forschungsstand. Dazu gibt es weitere Vorträge der Diplom-Biologin Doris de Craigher, des Agraringenieurs Thomas Kustermann und von Dr. Helmut Horn zu den Themen Nosema, Varroabehandlung und Honiganalytik.
Berichte für die Praxis kommen von Dr. Annette Schroeder über die Winterverluste 2004–2008 sowie von dem Berufsimker Jan-Dirk Bunsen über das unkonventionelle, aber professionelle Imkerei-Projekt „Apikultura Palatina“.
Dr. Rosenkranz stellt die Lage der Landesanstalt für Bienenkunde sowie aktuelle Bienenforschungsprojekte an der Universität Hohenheim vor. (Uni Hohenheim)
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