14. September 2010, Aktuelles, Uni Bonn

Hygiene bei der Infusionstherapie in der Intensivmedizin – Kongress

Am Mittwoch, 15. September, veranstaltet das Universitätsklinikum Bonn erstmalig den Kongress “Hygiene-Pflege-Industrie: Ein innovativer Dialog”. Gemeinsam diskutieren Vertreter aus diesen drei Bereichen über die Hygiene bei der Infusionstherapie in der Intensivmedizin und Onkologie aus wissenschaftlicher und pflegerischer Sicht. Ziel ist es, für Hygiene-Anforderungen und praktische Probleme praxisnahe Lösungsansätze zu finden. Die Tagung findet von 9 bis 15.30 Uhr im Biomedizinischen Zentrum auf dem Venusberg statt.

Jedes Jahr infizieren sich in Deutschland mehr als eine halbe Millionen Menschen im Krankenhaus und auch in Pflegeheimen mit Krankheitserregern. Doch fast jede Dritte dieser so genannten nosokomialen Infektionen wäre vermeidbar. Dabei gehört die Infusionstherapie zu den zahlreichen möglichen Quellen und führt teilweise zu gefährlichen Infektionen. Folge sind eine erhöhte Krankheits- und Sterblichkeitsrate. Der längere Krankenhausaufenthalt und der erhöhte Pflegeaufwand steigern zudem die Kosten für das Gesundheitssystem.

Mehr als 70 Prozent aller Patienten bekommen während ihres Krankenhausaufenthaltes eine Infusion. Sie erfolgt meist über eine Vene am Handrücken und dient unter anderem der Medikamentengabe, der Gabe von Nähr- und Vitalstoffen oder der Flüssigkeitszufuhr. Doch die Infusionslösungen und Katheteransatzstücke werden im Alltag rasch von Krankheitserregern kontaminiert. “Eine einwandfreie Hygiene ist daher höchst wichtig – vor allem eine konsequente Händedesinfektion”, betont Privatdozent Dr. Steffen Engelhart, Krankenhaushygieniker am Universitätsklinikum Bonn.

Die Infektionsprävention durch eine verbesserte Hygiene ist daher ein zentraler Punkt der Tagung, die vom Bildungszentrum am Universitätsklinikum Bonn organisiert wird. “Im Sinne der Patientensicherheit wollen wir durch dieses neu etablierte Forum die Synergien von Hygiene, Pflege und Industrie fördern”, sagt Pflegedirektor Alexander Pröbstl. Das erste Thema “Infusionstherapie im Intensivbereich und in der Onkologie” soll aus wissenschaftlicher und pflegerischer Sicht Anforderungen an die Hygiene und praktische Probleme aufzeigen. Die Industrie wiederum kann mit praxisnahen innovativen Konzepten zur Problemlösung beitragen. (Uni Bonn)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Schreiben Sie einen Kommentar »



Das könnte Sie auch interessieren:
Bild: Barbara Frommann/Uni Bonn

Bonn: Stadt und Universität wollen enger zusammenarbeiten

Die Bundesstadt Bonn und die Universität Bonn wollen künftig enger zusammenarbeiten, um Wissenschaft und internationale Einrichtungen am Standort Bonn produktiv miteinander zu vernetzen. Das sieht ein Kooperationsvertrag vor, den Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann am 09….

Bild: Rolf Müller / UKB

Prof. Andreas Müller neuer Leiter der Neonatologie am Uni-Klinikum Bonn

Prof. Dr. Andreas Müller ist neuer Leiter der Frühgeborenenmedizin am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn. Als Leitender Oberarzt in der Bonner Universitäts-Neonatologie spezialisierte er sich unter anderem auf die Intensivmedizin bei Früh- und Neugeborenen. Neben der Betreuung Früh- und…

Forschungsprojekt: Mechanismen von Neurodermitis und Allergien

Grundlegende Mechanismen von Neurodermitis und Allergien untersucht ein Forscherteam des Universitätsklinikums Bonn mit Kollegen aus der Schweiz. Das Projekt wird vom Christine Kühne Center for Allergy Research and Education (CK-CARE) gefördert. In den nächsten fünf Jahren fließen mehr als zwei…

Rübenzystennematoden nutzen Sauerstoffradikale zur Nahrungsbeschaffung

Pflanzen haben im Lauf der Evolution „gelernt“, wie sie sich gegen Schmarotzer wehren können. Das Wachstum von parasitierenden Fadenwürmern unterbinden sie, indem sie mithilfe von Sauerstoffradikalen befallene Wurzelzellen absterben lassen. Rübenzystennematoden nutzen diese Abwehrstrategie des Wirts jedoch gezielt, um sich…

Uni Bonn: Neues Stipendium für Postdoktorandinnen

Postdoktorandinnen, die ein eigenständiges Forschungsvorhaben an der Universität Bonn realisieren möchten, können sich um das neue Wilhelmine Hagen-Stipendium bewerben. Es sieht drei Förderungen aus Gleichstellungs- und Fakultätsmitteln vor. Bewerbungsschluss ist der 20. Juni 2012, Beginn der Förderung am 1. Oktober…

Weitere Beiträge zum Thema: