31. Januar 2012, Uni Bonn

Magnet-Resonanz-Tomograph am Uniklimikum Bonn

Ein Magnet-Resonanz-Tomograph ermöglicht einen Einblick in den menschlichen Körper. Das neue Gerät an der Radiologischen Klinik des Universitätsklinikums Bonn erzeugt nun präzise Abbildungen innerer Schädigungen in noch kürzerer Zeit. Die Bonner Radiologen können so schneller krankhafte Veränderungen im Körper aufspüren, was für eine sichere Diagnosestellung hilfreich ist. Kinder fühlen sich durch ein neues Konzept gegen Raumangst sicherer.

Mit der Magnet-Resonanz-Tomographie können Radiologen ohne Röntgenstrahlen innere Schädigungen des Körpers erkennen. Hierzu gehören Bandscheibenvorfälle oder Verletzungen im Kniegelenk, aber auch Tumore. “Die neue Technologie erlaubt uns nun noch viel präzisere Abbildungen zu erhalten”, erklärt Privatdozent Dr. Winfried Willinek, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter der Magnet-Resonanz-Tomographie an der Radiologischen Universitätsklinik in Bonn. Der Bildkontrast bei speziellen Aufnahmen ähnelt sogar dem, der sonst nur mit anderen Methoden zu erreichen ist, bei denen radioaktive Kontrastmittel verwendet werden. Bei der Magnet-Resonanz-Tomographie sind solche Substanzen nicht nötig. Das neue Gerät liefert so gestochen scharfe Bilder. Die Bonner Radiologen können somit schneller innere Schädigungen auffinden.

Nicht immer hat die Aufnahmequalität alleine oberste Priorität. Manchmal ist es wichtiger, relevante Ergebnisse in möglichst kurzer Zeit zu erhalten. In der Röhre eines konventionellen Magnet-Resonanz-Tomographen kann es laut und eng werden. “Besonders kleinen Kindern bereitet es da Schwierigkeiten, still liegen zu bleiben. Durch die Bewegungen werden die Bilder verwackelt”, sagt Willinek. Bei längeren Untersuchungen sei da sogar eine Narkose für die kleinen Patienten erforderlich. Mit der neuen Technologie kann die Untersuchungszeit jedoch erheblich verkürzt werden. Dies bedeutet auch, dass die kleinen Patienten weniger Narkosemittel brauchen und schneller wieder aufwachen. Ein Metastasen-Screening, eine Methode, bei der krebskranke Patienten von Kopf bis Fuß auf Tochtergeschwülste durchgescannt werden, braucht beispielsweise nun weniger als zwei Drittel der Zeit.

Gegen die Raumangst in der engen Röhre hilft der nun im Vergleich zum Vorgängermodell zehn Zentimeter größere Durchmesser: “Das mag nicht viel erscheinen, aber wir reden hier vom Durchmesser. Viele unserer Patienten bestätigen, dass sie sich weniger beengt fühlen”, sagt Willinek. Es gäbe zwar auch seitlich offene Magnet-Resonanz-Tomographen mit noch mehr Raumfreiheit, doch diese verschenken wiederum den Vorteil des starken Magnetfeldes bei engeren Röhren”. Eine neuartige Beleuchtung des schafft zusätzlich eine angenehmere Atmosphäre im Raum. Der Patient darf dabei selbst die Farbe des Lichts wählen. “Das gibt gerade unseren kleinen Patienten noch mehr Vertrauen und sie fühlen sich sicher”, erläutert der Leiter der Magnet-Resonanz-Tomographie.

Der Bonner Radiologe resümiert: “Mit dem neuen Gerät finden wir eine optimale Lösung zwischen einer hohen Magnetstärke von drei Tesla zur besseren Aufnahmequalität und einem bestmöglichen Komfort für den Patienten.” (Uni Bonn)



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