19. April 2012, Uni Berlin (HU)

Empfehlungen der Jungen Islam Konferenz 2012

Die Delegierten der Jungen Islam Konferenz 2012 überreichten heute im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz (DIK) in Berlin ihren Empfehlungskatalog offiziell an Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich. Zuvor gaben die Stiftung Mercator und die Humboldt-Universität zu Berlin die Fortführung und Erweiterung des Projekts bekannt: In Zukunft findet die Junge Islam Konferenz jährlich sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene statt. Die Stiftung Mercator fördert das Projekt in den kommenden vier Jahren mit insgesamt rund zwei Millionen Euro.

Die insgesamt zehn Empfehlungen der Jungen Islam Konferenz konzentrieren sich in diesem Jahr auf vier Bereiche: die Kooperation mit Schulen, die Darstellung muslimischen Lebens in den Medien, den Ausbau von Partizipationsmöglichkeiten sowie die stärkere Kooperation zwischen der DIK und der Jungen Islam Konferenz. „Wir haben als Jugendliche in vielerlei Hinsicht einen anderen, selbstverständlicheren Blick auf die Vielfalt in Deutschland“, so Serdar Bulat, der den Empfehlungskatalog gemeinsam mit Mersiha Hadziabdic an den Bundesinnenminister überreichte. „Deswegen wünschen wir uns für die Zukunft eine engere Zusammenarbeit, zum Beispiel indem die Junge Islam Konferenz die Möglichkeit bekommt, ab sofort zwei Delegierte in die DIK-Arbeitsgruppe ‚Präventionsarbeit mit Jugendlichen‘ zu entsenden.“

Vor der offiziellen Übergabe des Empfehlungskataloges an die DIK gaben die Stiftung Mercator und die Humboldt-Universität zu Berlin zudem die Weiterführung und die Erweiterung der Jungen Islam Konferenz bekannt. In Zukunft finden Konferenzen sowohl auf Bundes- als auch auf Länderebene statt. Die Bundesländer erhalten die Möglichkeit, sich im Rahmen einer bundesweiten Ausschreibung für die Durchführung einer Länderkonferenz zu bewerben. Die Teilnehmer der einzelnen Konferenzen wählen Delegierte, die sie zur bundesweiten Jungen Islam Konferenz entsenden. Die Bundeskonferenz findet einmal im Jahr im Vorfeld der DIK statt und bündelt unter anderem die Themen aus den Länderkonferenzen.

„Wir wollen mit der Erweiterung der Jungen Islam Konferenz den Dialog von jungen Menschen mit und ohne muslimischen Hintergrund noch weiter ausbauen und zu diesem Zweck ein noch breiteres Diskussionsforum etablieren“, so Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator. „Die Jugendlichen bekommen die Chance, sich selbst aktiv in die Integrationsdebatte einzuschalten und so ihre eigenen Alltagserfahrungen und Sichtweisen in den politischen Diskurs mit einzubringen.“

Auch in Zukunft wird die Junge Islam Konferenz durch die Humboldt-Universität zu Berlin begleitet. „Mit Dr. Naika Foroutan als fachliche Leiterin hat das Projekt eine der kompetentesten Expertinnen zum Islam in Deutschland gewinnen können. Ich freue mich sehr, dass dieses erfolgreiche wissenschaftliche Diskussionsforum der Stiftung Mercator und der Humboldt-Universität nun bundesweit ausgedehnt wird. Es ist wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiterhin das öffentliche Bewusstsein für dieses spannende Thema und den friedlichen Dialog der Religionen stärken und dabei durch ihre Empfehlungen von Gesellschaft und Politik gehört werden“, sagt Prof. Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin.

Die Junge Islam Konferenz 2012 baut auf den Erfahrungen der Jungen Islam Konferenz – Berlin 2011 auf, die im vergangenen Jahr erstmals durchgeführt wurde und eine breite öffentliche und politische Resonanz hervorgerufen hat. 27 junge Menschen zwischen 17 und 25 Jahren aus den Jugendgruppen bundesweit agierender politischer oder zivilgesellschaftlicher Akteure (Parteien, Verbände, Vereine, religiöse Organisationen) und ehemalige Teilnehmer des Pilotprojekts haben in der Jungen Islam Konferenz 2012 intensiv zusammengearbeitet. Ihr konkreter Arbeitsauftrag bestand darin, die in der DIK geführten Diskussionen und Entscheidungen zu reflektieren und kritisch-konstruktive Veränderungsvorschläge zu entwickeln. Die Junge Islam Konferenz ist ein Projekt der Stiftung Mercator und der Humboldt-Universität zu Berlin. (HU Berlin)



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