Vortrag über Selbst-Organisation und Selbst-Adaptivität
Am Donnerstag, dem 22.Oktober referiert am Kompetenzzentrum für innovative Technologien Prof. Dr. Wolfgang Renz (HAW-Hamburg) über Selbst-Organisation und Selbst-Adaptivität. Diese Thematik ist derzeit in einer Vielzahl von Forschungsprojekten Gegenstand aktueller Untersuchungen sowohl auf akademischer wie industrieller Ebene.
Ausgangspunkt des Vortrags ist eine Reihe von Arbeiten zur Klassifikation dezentraler Koordinationsmechanismen. Im Anschluss an den Vortrag besteht Gelegenheit zur Diskussion. Der Vortrag findet in Raum 2045 im neu bezogenen Gebäude für Angewandte Informatik (Gebäude N) statt und beginnt um 17.15 Uhr.
Selbst-Organisation und Selbst-Adaptivität
Die Konstruktion selbst-adaptiver, verteilter Systeme ist gegenwärtig Thema zahlreicher Forschungsprojekte im akademischen sowie industriellen Umfeld. Die darin entworfenen Systemarchitekturen sind oft organisch inspiriert und sollen sich dafür eignen, meist mehrere der vielzitierten self-* Eigenschaften unter stark variablen Umgebungsbedingungen sicherzustellen. Dabei ist man darauf angewiesen, dass die Kontroller die “richtigen” Modelle zur Beschreibung und Regelung aller möglichen Systemzustände enthalten. Ein alternatives Entwurfsprinzip verfolgt man mit dezentral sich selbstorganisierenden Systemen. Im letzten Jahrzehnt wurde eine Vielzahl bionischer Algorithmen (Ameisen, Bienen, Schwarmverhalten, minority game usw.) entwickelt mit dem Ziel, dynamische Systemoptimierung und hohe Robustheit sicherzustellen. Selbstorganisation wurde auch als alternativer Konstruktionsansatz für selbstadaptive Systeme vorgeschlagen. Systemische Aussagen zu gewinnen, ist jedoch schwierig und Simulationen sind wegen des Umfangs der Parameterräume aufwändig. Exemplarische Anwendungen u.a. am Beispiel des adaptiven Servicemanagements demonstrieren den Nutzen dieses Ansatzes für die Konstruktion dezentral selbstorganisierender Systeme.
Der Referent
Wolfgang Renz studierte Mathematik und Physik an der Universität Stuttgart. Seinem Abschluss in Theoretischer Physik folgte die Promotion 1983 an der RWTH Aachen. Nach Studienaufenthalten in Cambridge und den Rutherford Appleton Laboratories (beide GB) waren weitere Berufsstationen das Jülich Research Center, FhG Bonn-St. Augustin sowie HAW Hamburg. Dort leitet er heute das Labor für multimediale Systeme. Seine Forschungsschwerpunkte bilden unter anderem Theorie, Gestaltung und Simulation von Selbst-Organisation (SO), Klassifikation dezentraler Koordinationsmechanismen und Selbst-Adaptivität.
Ort:
Universität Augsburg
Fakultät für Angewandte Informatik
Gebäude N
Raum 2045
Universitätsstraße 6a
86159 Augsburg
(Universitäte Augsburg)
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