19. Januar 2010, Uni Bielefeld

Wettbewerbseffekte und deren Einfluss auf die Konsumenten- und die Gesamtwohlfahrt

Kateryna Gurevych (28) hat in ihrer ukrainischen Heimat einen Master of Management erworben und zusätzlich an der Universität Würzburg den Aufbaustudiengang “Europäisches Recht” absolviert, bevor sie sich 2007 an der Bielefeld Graduate School of Economics and Management (BiGSEM) bewarb. In ihrer Dissertation untersucht die Nachwuchsforscherin, deren Studium durch ein monatliches Vollstipendium der Deutschen Bank Bielefeld finanziert wird, die durch die Ausübung von Nachfragemacht entstehenden Wettbewerbseffekte und deren Einfluss auf die Konsumenten- und die Gesamtwohlfahrt.

Anhand der ökonomischen Analyse dieser Effekte erörtert sie zudem die Notwendigkeit von Gesetzesänderungen in Bezug auf Nachfrager-Kartelle. „Es war für mich selbstverständlich, in meiner weiteren akademischen Ausbildung Wirtschafts- und Rechtswissenschaften miteinander zu verbinden. Die BiGSEM hat mir neben der intensiven Betreuung meiner eigenen Arbeit die Möglichkeit gegeben, umfangreiche Kenntnisse in Ökonomischer Theorie sowie in den quantitativen Methoden zu erwerben.”

Die BiGSEM wurde 2001 von der Bielefelder Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ins Leben gerufen um – damals einmalig in Deutschland – ein strukturiertes, international ausgerichtetes Doktorandenprogramm in englischer Sprache anzubieten. VWL-Professor Volker Böhm war seinerzeit die treibende Kraft hinter dem Vorhaben und konnte die örtlichen Vertreter der Deutschen Bank für ein Engagement gewinnen. In einem jüngst in der Zeit veröffentlichten Ranking rangierten die Bielefelder als eine von sieben deutschen Fakultäten in der Exzellenzgruppe.

„Die Förderung durch die Wirtschaft ist für die BiGSEM von großer Bedeutung, nicht zuletzt, weil wir nicht nur auf eine akademische Karriere sondern auch auf Führungspositionen in der Wirtschaft vorbereiten wollen. Zudem entsteht ein fruchtbarer Dialog, der den vermeintlichen Elfenbeinturm Universität einer breiteren Öffentlichkeit erschließt”, sagt Professor Herbert Dawid, der Chairman der Graduiertenschule. Der Österreicher lehrt seit 2003 an der Universität Bielefeld und gilt als maßgeblicher Forscher auf dem Gebiet der ökonomischen Dynamik, insbesondere der agentenbasierten Simulationsmodelle.

Dr. Bernd-Christian Balz von der Deutschen Bank in Bielefeld ist von der Förderung der jungen Studenten überzeugt: „Wirtschaft braucht Bildung und Bildung braucht Wirtschaft. Bildung ist die wichtigste Ressource der Menschheit und mehr Bildungsqualität bedeutet auch mehr Zukunftschancen für unsere Gesellschaft. Deshalb haben die Förderung junger Talente sowie die Unterstützung von Wissenschaft und Forschung einen hohen Stellenwert für die Deutsche Bank.“ Thomas Buschmann erklärt weiter das gesellschaftliche Engagement der Bank: „Im Jahr 2008 hat die Deutsche Bank Stiftung rund 25,5 Millionen Euro im Bildungsbereich investiert.

Alle Bildungsprojekte konzentrieren sich auf das Finden und Fördern von Talenten quer durch alle Disziplinen. Außerdem unterstützt die Deutsche Bank hervorragende Leistungen in wissenschaftlicher Forschung und Lehre. Hier in Bielefeld fördern wir gezielt die Zusammenarbeit mit der BiGSEM.“ (Uni Bielefeld)



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