Prof. Dr. Eckart Viehweg verstorben
Große Trauer herrscht zurzeit an der Fakultät für Mathematik der Universität Duisburg-Essen (UDE), denn am 30. Januar verstarb nach kurzer schwerer Krankheit Prof. Dr. Eckart Viehweg (61). Vor allem in den Arbeitsgruppen der Algebraischen und Arithmetischen Geometrie hinterlässt er eine kaum zu füllende Lücke. Dekan Prof. Dr. Gebhard
Böckle: “Mit ihm verliert die Fakultät nicht nur einen herausragenden Wissenschaftler und verlässlichen Kollegen, sondern auch einen guten Freund und Berater — und einen wunderbaren Menschen.”
Nach seinem Studium in Heidelberg und der Promotion wie Habilitation in Mannheim wurde Eckart Viehweg 1984 als Universitätsprofessor an die damalige Gesamthochschule Essen berufen. Als Wissenschaftler hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass die Mathematik am Essener Campus im Bereich der Algebraischen Geometrie ein international anerkanntes Forschungszentrum wurde.
Für seine außerordentlichen wissenschaftlichen Leistungen erhielt Prof.
Viehweg zahlreiche Auszeichnungen. 1986 war er eingeladener Sprecher auf dem alle vier Jahre stattfindenden Internationalen Mathematiker-Kongress. 2003 wurde er gemeinsam mit seiner Frau, Prof. Dr. Hélène Esnault, die ebenfalls höchst erfolgreich an der UDE lehrt und forscht, mit dem Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.
Prof. Viehweg war Mitherausgeber mehrerer hochrangiger mathematischer Journale insbesondere von Crelles Journal für die reine und angewandte Mathematik. Außerdem hat er sich in vielen nationalen und internationalen Fach- und Gutachtergremien und an der Organisation internationaler Konferenzen beteiligt. Gemeinsam mit Hélène Esnault pflegte er wissenschaftliche Kontakte in zahlreiche Länder, wie Frankreich, England, die USA, Japan, aber auch Mexiko, China und Vietnam. Für ihre besonderen Verdienste erhielten beide Forscher 2009 die Ehrendoktorwürde der Vietnamese Academy of Science and Technology, Hanoi.
Gleichzeitig war ihm die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein zentrales Anliegen. Bereits Anfang der 90er Jahre gab es gemeinsam mit Kollegen am Institut für Experimentelle Mathematik ein erstes Graduiertenkolleg. Zahlreiche Promotionen sowie mehrere Habilitationen wurden in den Arbeitsgruppen der Algebraischen Geometrie in Essen abgeschlossen. Zuletzt war Eckart Viehweg für die UDE maßgeblich an der Einrichtung des mit Bonn und Mainz gemeinsamen SFB-Transregio 45 beteiligt. Neben international herausragender Forschung ist auch hier die Förderung von Doktoranden und junger Nachwuchswissenschaftler von hoher Bedeutung.
Trotz dieses starken Engagements in der Forschung hat Eckart Viehweg auch in der akademischen Selbstverwaltung eine wichtige Rolle gespielt.
Von 1990 bis 1992 war er Dekan und beteiligte sich zudem aktiv in vielen anderen Fakultätsgremien. Dekan Böckle: “Seine ruhige Art, seine Erfahrung und seine konstruktiven Beiträge waren hoch geschätzt.” (Uni Duisburg-Essen)
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