18. Februar 2010, Aktuelles, Uni Hamburg

Kongress Vegetationsdatenbanken und Klimawandel

Vom 24. bis 26. Februar findet an der Universität Hamburg der internationale Kongress „Vegetation Databases and Climate Change“ statt. Über 150 Wissenschaftler aus 30 Ländern der Erde kommen zusammen, um den aktuellen Wissensstand der jungen Forschungsdisziplin „Ökoinformatik“ und ihren Beitrag zur Klimawandelforschung zu präsentieren und zu diskutieren. Bei diesem Kongress handelt es sich um die Jahrestagung der Arbeitsgruppe „Vegetationsdatenbanken“ im Netzwerk Phytodiversität Deutschland (NetPhyD), in der deutsche Wissenschaftler, Computerfachleute und Naturschützer zusammenarbeiten. Ausgerichtet wird die Veranstaltung von Wissenschaftlern des Biozentrums Klein Flottbek der Universität Hamburg, Mitveranstalter sind das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Forschungsverbundprojekt BIOTA AFRICA.

Am 25. Februar 2010 um 12.50 Uhr im Biozentrum Klein Flottbek (Raum E.305, ausgeschildert; Ohnhorststr. 18, 22609 Hamburg) besteht darüber hinaus für Sie Gelegenheit, mit den Veranstaltern des Kongresses ins Gespräch zu kommen. Prof. Dr. Norbert Jürgens (Biozentrum Klein Flottbek und Sprecher von BIOTA AFRICA), Prof. Dr. Jörg Ewald (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und Sprecher der Arbeitsgruppe Vegetationsdatenbanken) und Dr. Andreas Krüss (Bundesamt für Naturschutz) stehen Ihnen dann gemeinsam für Fragen zu aktuellen Forschungen, Initiativen zur weltweiten Beobachtung der pflanzlichen Diversität und zur Bedeutung von Vegetationsdatenbanken zur Verfügung. Weitere Interviews können auf Anfrage gern vermittelt werden.

Die Veranstalter des Kongresses setzen sich dafür ein, das umfangreiche Wissen aus Feldstudien der klassischen Geländebotanik mit moderner Informationstechnologie zu einer Ökoinformatik zu vereinen, um langfristige Vegetationsveränderungen zu erkennen, die Lebensraumansprüche vieler Tausender Pflanzenarten zu modellieren und aus diesen Modellen schließlich Szenarien für künftige Entwicklungen abzuleiten. Naturkundler, Wissenschaftler und Landnutzer brauchen eine gemeinsame, laufend aktualisierte Datenbasis, um die Zukunft nachhaltig gestalten zu können. Die Informationstechnologie baut Brücken von der oft ehrenamtlichen naturkundlichen Arbeit vor Ort zur Wissenschaft und zur Entwicklung zeitgemäßer Strategien für Ressourcennutzung und Landschaftsentwicklung. Ihr gemeinsames Interesse reicht von der konkreten Pflanze in der Blumenwiese über Naturschutzgebiete, Biotopverbundsysteme, das europäische Natura 2000-System bis hin zum weltweiten Übereinkommen zum Schutz der biologischen Vielfalt, dem bereits 190 Staaten beigetreten sind.

Die Arbeitsgruppe „Vegetationsdatenbanken“, in der Wissenschaftler, Computerfachleute und Naturschützer zusammen arbeiten, liefert wichtige Beiträge zum Netzwerk Phytodiversität Deutschlands (NetPhyD) sowie zur weltweit agierenden IAVS-Arbeitsgruppe „EcoInformatics“. Innerhalb Deutschlands macht die Arbeitsgruppe botanische Datenbestände über das Internetportal FloraWeb des Bundesamtes für Naturschutz zugänglich und entwickelt neue Methoden, um fundierte Antworten auf Fragen wie die folgenden zu geben: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Vegetation aus?
Welche wild wachsenden Pflanzenarten sind bedroht, welche können sich an das neue Klima anpassen? Welche Arten werden in neue Wuchsgebiete einwandern?

Wie müssen Schutzgebiete und Landschaftsmanagement aussehen, um die heimische Biodiversität zu bewahren und notwendige Anpassungen an veränderte Umweltbedingungen zu erleichtern? Welchen Einfluss hat der Klimawandel auf die Tragfähigkeit und Nutzbarkeit von Savannen- und Halbwüstenökosystemen in Afrika?
(Uni Hamburg)



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