Sport als Auslöser von Gewalt
Die Angst vor Fußball-Chaoten wächst. Mehr als 100 gewaltbereite Anhänger von Fußball-Erstligist Hertha BSC stürmten am Wochenende das Spielfeld, machten Jagd auf die Spieler und zertrümmerten, was ihnen in den Weg kam. Bei Fußball-Krawallen im Bochumer Stadion Ende Februar wurden acht Besucher durch entzündete Feuerwerkskörper teilweise schwer verletzt. Auch in der zweiten Liga kam es Anfang Februar nach dem 2:0-Sieg für Fortuna Düsseldorf gegen den MSV Duisburg zu Ausschreitungen von Hooligans. Gefordert werden Nacktscanner in Fußball-Stadien, Geisterspiele oder die Abschaffung der Stehplätze. Die Stehplatzproblematik gemeinsam mit Politik, Polizei, Vereinen und Fan-Gruppierungen analysieren, um dann die richtigen Maßnahmen zu treffen, will Helmut Spahn, Sicherheitsbeauftragter des Deutschen Fußball-Bunds.
Sport und Gewalt – nicht erst durch diese Ereignisse ein immer aktuelles Thema – steht im Mittelpunkt des 2. Kölner Sportrechtstags am 7. Mai an der Deutschen Sporthochschule Köln. NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf, in dessen Zuständigkeitsbereich auch der Sport gehört, wird die Veranstaltung mit einem Grußwort eröffnen und dabei auch die Sichtweise der Landesregierung darlegen.
Der erste Themenblock, moderiert von Professor Markus Raab, steht unter dem Titel „Gewalt als Sport, Gewalt im Sport, Gewalt durch Sport“. „Die Reaktionen der Rechtsordnung“ – moderiert von Dr. Martin Schimke – werden am Nachmittag vorgestellt, ehe Professor Dr. Gunter A. Pilz die Möglichkeiten von Sport als Gewaltprävention aufzeigt.
Ein Highlight zum Abschluss ist sicherlich die von Herbert Fischer-Solms (Deutschlandfunk) moderierte Podiumsdiskussion, zu der bereits zugesagt haben:
- Ronny Blaschke, Sportjournalist des Jahres 2009
- Thomas Hondorf, Politologe und Fußball-Globetrotter
- Dr. Martin Schimke, Rechtsanwalt (Bird & Bird)
- Jörg Radek, Mitglied des Bundesvorstandes der Gewerkschaft der Polizei
- Helmut Spahn, Sicherheitsbeauftragter des DFB
(Deutsche Sporthochschule)
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