Integrative Landslide Early Warning System ausgezeichnet
Das Bonner Projekt “Integrative Landslide Early Warning System” (ILEWS), ein besonderes Frühwarnsystem für Erdrutsche, ist in diesem Jahr einer von 365 “Orten im Land der Ideen”. Das in weiten Teilen an der Universität Bonn angesiedelte Projekt wurde aus 2.600 Vorschlägen ausgewählt. Am 27. September 2011 soll das prämierte Projekt öffentlich vorgestellt und gewürdigt werden. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten zeichnen die Initiative “Deutschland – Land der Ideen” und die Deutsche Bank Ideen und Projekte aus, die zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands beitragen sollen.
Jedes Jahr fordern Erdrutsche weltweit zahlreiche Todesopfer und verursachen enorme Schäden. Frühwarnsysteme helfen, die Risiken und Folgen von “gravitativen Massenbewegungen” zu verringern, wie die Wissenschaftler Erdrutsche bezeichnen. In der Vergangenheit versagten solche Systeme aber immer wieder, unter anderem auch, weil sie rein technischer Natur waren und den “Faktor Mensch” außer Acht ließen. “Die Verantwortlichen machen sich häufig zu wenig Gedanken über die Reaktion der Betroffenen”, sagt Prof. Dr. Jürgen Pohl, Koordinator des Schwerpunktes Risikoforschung am Geographischen Institut der Universität Bonn. Frühwarnsysteme sollten einem integrativen Ansatz folgen. “Insbesondere müssen die gewonnenen Erkenntnisse so aufbereitet werden, dass die Akteure und Betroffenen sie auch verstehen.”
Das Forschungsprojekt ILEWS führt seine Untersuchungen in der Schwäbischen Alb und in Südtirol durch. In Lichtenstein-Unterhausen, einem Ort in der Schwäbischen Alb, installierten die Wissenschaftler ein Frühwarnsystem, das die Bodenfeuchtigkeit als wesentlichen Faktor misst. Gleichzeitig untersuchten sie wichtige historische, soziale und raumplanerische Aspekte. In Südtirol prüften sie, ob die im Schwäbischen gewonnenen Erkenntnisse sich auch auf andere Regionen übertragen lassen.
Das Frühwarnsystem ILEWS wurde über drei Jahre von Universitäten und Firmen im Rahmen des Sonderprogramms Geotechnologien der Bundesregierung entwickelt. Projektleiter war Thomas Glade (Bonn/Wien). Seitens der Universität Bonn waren insbesondere die Professoren Andreas Dix (Bonn/Bamberg), Klaus Greve, Heiner Kuhlmann und Jürgen Pohl mit ihren Mitarbeitern beteiligt. (Uni Bonn)
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