25. Februar 2011, TU Ilmenau

Vertiefungsrichtung Kunststofftechnik im Masterstudiengang Maschinenbau

Ab dem Sommersemester bietet die Technische Universität Ilmenau im Masterstudiengang Maschinenbau eine neue Vertiefungsrichtung Kunststofftechnik an. In ganz Deutschland haben nur fünf Universitäten einen entsprechenden Abschluss im Angebot. Nicht nur Bachelorstudenten der TU Ilmenau, auch solche anderer Hochschulen können sich für den dreisemestrigen Masterabschluss bewerben.

Der neue Masterstudiengang, der dem ehemaligen Diplom entspricht, wird durch das noch junge Fachgebiet Kunststofftechnik an der TU Ilmenau angeboten. Die Stiftungsprofessur Kunststofftechnik wurde vor zwei Jahren von der Universität gemeinsam mit der Stiftung für Forschung und Technologie Thüringen (STIFT) und einer Gruppe von fünf industriellen Stiftern eingerichtet. Stiftungsprofessor Michael Koch freut sich sehr, dass es nun gelungen ist, für das Masterstudium Maschinenbau die Vertiefung Kunststofftechnik anzubieten: „Das wird dem Interesse und dem großen Bedarf der Kunststoffindustrie an einer einschlägigen universitären Ausbildung in Thüringen gerecht“. Die vorbereitenden Kunststofftechnik-Wahlfächer, die bereits im Bachelorstudium belegt werden können – Grundlagen, Leichtbautechnologie, Kunststoffmaschinen und Anwendungen –, werden jedes Semester von bis zu hundert Studenten gewählt. Prof. Koch: „Dass das Lehrangebot so gut besucht wird, ist besonders motivierend für die Einrichtung des neue Masterstudiengangs. Die gute Resonanz lässt erwarten, dass eine neue Quelle hochqualifizierter Ingenieure in der Kunststofftechnik heranwächst“.

Mit der neuen Vertiefungsrichtung setzt das Masterstudium in Maschinenbau den Schwerpunkt auf Verfahrens- und Maschinentechnik zur Kunststoffverarbeitung. Pflichtfächer sind dabei Werkstoffe, Spritzgießen, Extrusion, Blasformen und Faserverbundtechnik. Um sich zu spezialisieren, können die Studenten im Wahlbereich zwischen allen Fächern der gesamten Fakultät Maschinenbau wählen. Ergänzt wird das Wahlangebot durch das Fach methodische Kompetenzen der Produktentwicklung und durch Vorlesungen und Übungen zu kunststofftechnischen Spezialthemen, die von hochkarätigen Experten aus Industrie und Forschung angeboten werden.

Neben Vorlesungen, Übungen und Praktika wirken studentische Teams auch an den Forschungsarbeiten des Fachgebietes Kunststofftechnik mit. Gemäß dem Leitsatz der TU Ilmenau „Forschen schon im Studium“ werden sie in den Bereichen Kunststoffverarbeitung, Leichtbau, Maschinenauslegung, Energieeffizienz, Funktionsintegration intelligenter Kunststoffbaugruppen oder PET-Technologie eingesetzt. Dabei arbeiten sie häufig interdisziplinär mit anderen Kompetenzfeldern wie der Fahrzeugtechnik zusammen oder sie werden in Industrieunternehmen in der Region eingesetzt. Die Angebote der TU Ilmenau werden durch das Thüringer Institut für Textil- und Kunststoffforschung in Rudolstadt, einem An-Institut der TU Ilmenau, mit Praktika und mit Lehrveranstaltungen unterstützt, die durch eigene Mitarbeiter abgehalten werden.

Die industriellen Stifter der Professur sind hoch erfreut über die Einrichtung des neuen Studiengangs. Der Geschäftsführer der Ostthüringer Materialprüfgesellschaft für Textil- und Kunststoffe Dr. Rainer Bauer: „Genau das haben wir uns mit der Stiftungsprofessur gewünscht, um qualifizierten Ingenieurnachwuchs zu bekommen!“ Ebenso sieht sich die STIFT in ihrem Bemühen bestätigt, die regionale Forschungs- und Technologieinfrastruktur zu verbessern.

Die Fakultät Maschinenbau ist sowohl gemessen an der Zahl der 1.500 Studierenden als auch an der Einwerbung von Drittmitteln die stärkste Fakultät der einzigen technischen Universität Thüringens. Jedes Jahr legen hier 120 Studenten den Masterabschluss in Maschinebau ab, bislang mit einer der fünf Vertiefungsrichtungen Konstruktion, Feinwerktechnik und Optik, Produktionstechnik, Mess- und Sensortechnik oder Thermo- und Fluiddynamik. (TU Illmenau)



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