1. November 2009, Aktuelles, Uni Göttingen

Neue physikalisch-chemische Werkzeuge zur Detektion und Diagnostik von Zellbewegungen

„Zellen außer Rand und Band: Neue physikalisch-chemische Werkzeuge zur Detektion und Diagnostik von Zellbewegungen“ lautet der Titel der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Andreas Janshoff an der Fakultät für Chemie der Universität Göttingen. Janshoff, der eine gemeinsame Professur an der Fakultät für Chemie und der Fakultät für Physik innehat, stellt dabei sein Forschungsgebiet an der Grenze zwischen Physikalischer Chemie und Biophysik vor. Themenschwerpunkte sind neue Sensorkonzepte zur Feststellung von Zellbewegungen, die beispielsweise als diagnostisches Werkzeug bei der Beobachtung von Tumorzellen dienen. Der Vortrag am Mittwoch, 4. November 2009, im Wöhler-Hörsaal (MN 27) im Fakultätsgebäude an der Tammannstraße 4 beginnt um 12.15 Uhr.

Andreas Janshoff (Jahrgang 1966) studierte Biologie und Chemie an der Universität Münster sowie Elektrotechnik an der Fernuniversität Hagen. Nach seiner Promotion in Münster beschäftigte er sich in seiner Habilitation mit Rasterkraftmikroskopie als Werkzeug zur Strukturaufklärung von Oberflächen. Auslandsaufenthalte führten ihn in die USA ans Scripps Research Institute in La Jolla und an die University of California in San Diego. Im Jahr 2001 erhielt Janshoff die Lehrbefugnis im Fach Biochemie. Im selben Jahr nahm er einen Ruf an die Universität Mainz an, zunächst auf eine Professur für Physikalische Chemie und später auf eine Professur für Biophysikalische Chemie. Seit Dezember 2008 ist er Professor für Grenzflächenchemie biohybrider Modellsysteme an der Göttinger Fakultät für Chemie; gleichzeitig lehrt und forscht er am Dritten Physikalischen Institut.

In seiner Forschung beschäftigt sich Janshoff mit der Mechanik kleiner Systeme, von der Ebene einzelner Moleküle bis hin zu lebenden Zellen, außerdem mit der Selbstorganisation supramolekularer Strukturen sowie der Fluktuation in biologischen Systemen. Bei seiner Arbeit nutzt er physikalische Methoden wie die Rasterkraftmikroskopie, akustische Resonatoren und die Impedanzspektroskopie, um chemische und biologische Prozesse und Strukturen zu entschlüsseln. Die gewonnenen Erkenntnisse helfen beispielsweise in der Nanotechnologie bei der Erstellung kleinster Motoren, Schalter oder Materialien, wobei Lösungen der Natur als Vorbild dienen. (Uni Göttingen)



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