15. Februar 2012, Uni Lübeck

Lübecker Student gewinnt weltweiten Wettbewerb “AI Challenge”

Artificial Intelligence (AI), Künstliche Intelligenz, ist das Leib- und Magenthema von Mathis Lichtenberger. Der Lübecker Informatikstudent stellte sich jetzt dem weltweiten, von Google gesponsorten Wettbewerb „AI Challenge“ – und gewann unter insgesamt 7.900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern den sensationellen ersten Platz.

Mathis Lichtenberger, 1991 in Preetz geboren, belegte auf dem Heinrich-Heine-Gymnasium in Heikendorf die Leistungskurse Mathematik und Physik. Neben Schule und Studium beteiligte er sich schon früh und immer wieder sehr erfolgreich an zahlreichen Wettbewerben: 2003 einen 1. Platz bei „Jugend forscht“, 2004 einen 3. Platz bei der Mathematik-Olympiade, 2008 einen 2. Platz bei den bundesweiten RoboKing „Ritterspielen“, 2009 den 1. Platz bei der Software-Challenge „High Voltage“ und im Folgejahr den 3. Platz bei „Hase und Igel“, schließlich 2011 erfolgreiche Teilnahme an der World Robotic Sailing Championchip in Lübeck.

Bereits vor dem Studium entwickelte er Physik-Simulationen für den Cornelsen Verlag, Berlin. Seit 2010 studiert an der Universität zu Lübeck Informatik mit dem Anwendungsfach Robotik und Automation.

Bei der AI Challenge ging es darum, in einem Computerspiel mit Futter sammelnden, ihre Umgebung erforschenden und sich gegen äußere Bedrohungen verteidigenden Ameisen die erfolgreichste Siegstrategie zu entwickeln. Mathis Lichtenberger sagt zu seiner Motivation, an dem Wettbewerb teilzunehmen: „Ich interessiere mich sehr für Themen der Künstlichen Intelligenz und damit unter anderem auch für die Implementierung von Algorithmen für Computer-Spieler. Die AI Challenge hat mich gefesselt, da mir das diesjährige Spiel sehr gut gefallen hat. Außerdem wurde ich dadurch motiviert, dass ich schon nach kurzer Zeit im oberen Bereich der Rangliste vertreten war.“

Seine Erfolgsstrategie beschreibt er folgendermaßen: „Die Bewegung einer Ameise hängt hauptsächlich von ihrer lokalen Umgebung ab, aus dem Zusammenspiel ergibt sich aber insgesamt ein sehr komplexes Gesamtverhalten. Für fast alle Aufgaben im Spiel (wie die Erforschung der Karte, das Futtersammeln und die Verteidigung) waren Algorithmen zur Pfadfindung wichtig. Was die Kampftaktik angeht, habe ich versucht, kleine Grüppchen aus eigenen und gegnerischen Ameisen zu bilden und für diese einen Zug vorauszuberechnen. Dabei hatten meine Ameisen im Kampf auch keine Scheu, einige ihrer Eigenen zu verlieren, sofern Rückendeckung vorhanden war.“ (Uni Lübeck)



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