Studenten schlüpfen in Diplomatenrolle
Einmal in die Rolle eines Diplomaten schlüpfen. Diesen Traum erfüllen sich 20 Studierende der Universität Hohenheim durch ihre Teilnahme an der größten Simulation der Vereinten Nationen in New York. Bereits zum sechsten Mal veranstaltet der Club of Hohenheim seine eigene Simulation. 60 Delegierte aus verschiedenen Universitäten Deutschlands nehmen teil. Das Ziel: Im echten Sitzungssaal in New York so authentisch wie möglich ein Land in einem simulierten UN-Komitee zu repräsentieren. Die National Model United Nations Conference (NMUN) ist die größte Simulation der Vereinten Nationen mit jährlich fast 3.500 Studierenden aus der ganzen Welt.
Die polierten Böden der Prunksäle des Schlosses Hohenheim bilden das diplomatische Parkett, auf dem die Delegierten im Stile echter Diplomaten rund neun Stunden lang als Vertreter verschiedener UN-Mitgliedsstaaten die dringendsten Probleme dieser Welt verhandeln und innovative Lösungsansätze suchen. Die Konferenz dient den delegierten Studierenden primär zur Perfektion ihrer diplomatischen Fähigkeiten, ihrer Englischkenntnisse und der Kenntnisse der UN-Geschäftsordnung.
Wie in der Vergangenheit werden sich die Studierenden auch diesmal wieder tagesaktuellen Problemen zuwenden und Lösungsansätze vorschlagen. Dabei werden Themen wie die Umsetzung der UN-Millenniumsziele, die Sicherheitslage in Afghanistan und Pakistan oder das Problem der Piraterie im Zentrum der Verhandlungen stehen – allesamt Themen, die auch in der Realität zu den gegenwärtigen Prioritäten der UNO zählen.
Gold und Silber für die Auftritte der Vorjahre
Im April 2010 werden Hohenheimer Studierende dann bereits zum neunten Mal an der National Model United Nations Conference (NMUN) in New York teilnehmen, um dort mit Südafrika eines der wichtigsten Länder des afrikanischen Kontinents zu vertreten. Diese Länderzuteilung ist sicherlich auch den zurückliegenden Erfolgen geschuldet. In den Jahren 2007, 2008 und 2009 ist der Club of Hohenheim für seine Leistung jeweils mit “Gold” für die Vorbereitung und “Silber” für das diplomatische Auftreten honoriert worden und stellte damit eine der besten Delegationen der Welt.
Neben der Wiederholung dieser Erfolge strebt der Club of Hohenheim auch das erneute Mitwirken von Hohenheimer Studierenden in leitenden Funktionen der Konferenz an. „Wie in den vergangenen Jahren möchten wir auch dieses Mal wieder versuchen, dass ein Teilnehmer unserer Delegation in New York ein Komitee leitet“, berichtet Janina Sentner, die die Projektleitung für NMUN 2010 des Club of Hohenheim in diesem Jahr übernommen hat.
Harte Auswahlkriterien und sechs Monate Vorbereitung
Die UN-Simulation im Hohenheimer Schloss gehört zum sechsmonatigen Trainingsprogramm, das die insgesamt 20 Studierenden bis zur Konferenz in New York durchlaufen. Vorher mussten sie sich im mehrstufigen schriftlichen und mündlichen Auswahlverfahren des Vereins bereits gegen eine wesentlich höhere Zahl von Mitbewerbern durchsetzen, die in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist.
„Unsere diesjährigen Delegierten eint nicht nur ein Interesse an internationaler Politik. Viele von Ihnen bringen darüber hinaus auch schon internationale Erfahrung durch Auslandsaufenthalte mit“, erzählt Janina Sentner. Bereits Anfang Oktober hat sich die Delegation an die Arbeit gemacht: Politik und Wirtschaft, aktuelle Lage und diplomatische Ziele Südafrikas werden unter der Anleitung von drei ehemaligen Delegierten erarbeitet. “Dabei profitieren wir von der großen Vielfalt in unserer Delegation: Wir haben Fachleute aus allen Bereichen, von den Agrar- über Natur-, bis zu Wirtschafts- und Geisteswissenschaften. Diese Vielfalt ist wichtig, denn bei den New Yorker Verhandlungen geht es nicht nur um Politik, sondern um alle möglichen technischen, ökologischen und wirtschaftlichen Fragen.”
Von allen Delegierten werden neben einer intensiven individuellen Vorbereitung auch fließende Englischkenntnisse und enormes Wissen über die Arbeit der UN gefordert. „Die NMUN Conference ist auch ein berufliches Sprungbrett für internationale Aufgaben. Von unseren ehemaligen Delegierten arbeiten heute etliche in internationalen Institutionen wie den Vereinten Nationen und dem Auswärtigen Amt, in der Entwicklungshilfe oder in internationalen Stiftungen und Konzernen“, unterstreicht Frauke Goll, erste Vorsitzende des Club of Hohenheims. (Uni Hohenheim)
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