"Roms Scheitern in Germanien – 2000 Jahre Varusschlacht"
„Varus, gib die Legionen zurück!“… soll der römische Kaiser Augustus verzweifelt gerufen haben, als ihn die Nachricht ereilte, Germanen unter der Führung des Cheruskerfürsten Arminius hätten Publius Quinctilius Varus mit drei Legionen in einen Hinterhalt gelockt und vernichtet. Anlässlich des 2000. Jubiläums der Schlacht im Jahre 2009 versucht die Ringvorlesung „Roms Scheitern in Germanien – 2000 Jahre Varusschlacht“ im Wintersemester 2009/2010 an der Universität Trier die Hintergründe des Geschehens herauszuarbeiten.
Veranstaltet wird die Vorlesungsreihe vom Zentrum für Altertumswissenschaften an der Universität Trier. Die Vorträge finden jeweils mittwochs von 18:00 bis 20:00 Uhr in Hörsaal 2 statt.
Der Angriff der Germanen auf die Römer kam überraschend: Tatsächlich hatte Arminius bis dahin als Verbündeter des Imperium Romanum gegolten. Germanien schien befriedet und schon nahezu eine römische Provinz zu sein, in der Publius Quinctilius Varus neue Verwaltungsstrukturen, Steuergesetze und Rechtsnormen einführen sollte.
Mit der Varusschlacht hatte das römische Imperium eine der schwersten Niederlagen seiner Geschichte erlitten. Auch wenn Rom in den folgenden Jahren versuchte, das verlorene Terrain zurückzugewinnen, stellt die Varusschlacht nicht nur eine tiefe Zäsur für die römische Germanienpolitik dar, sondern bestimmte auch maßgeblich den weiteren Fortgang der europäischen Geschichte. Augustus’ Nachfolger Tiberius zog die römischen Truppen schließlich hinter den Rhein zurück. Germanien entzog sich damit dauerhaft der römischen Herrschaft und Zivilisation.
Programm der Öffentlichen Ringvorlesung:
04.11.2009
Prof. Dr. Markus Trunk (Universität Trier)
„Varus, so wird’s gemacht. – Archäologische Zeugnisse
frühaugusteischer Militärpolitik“
18.11.2009
Prof. em. Dr. Gustav Adolf Lehmann (Universität Göttingen)
„Grundlinien der römischen Politik gegenüber Germanien – vom Zeitalter des Augustus bis zum Germanien-Zug des Maximinus Thrax 235 v.Chr.
02.12.2009
Prof. Dr. Stefan Busch (Universität Trier)
„Visuque ac memoria deformis. Die Varusschlacht als Erinnerungsort der römischen Geschichtsschreibung“
16.12.2009
Dr. Rudolf Aßkamp (LWL Römermuseum Haltern)
„P. Quinctilius Varus und die Aufmarschlinie an der Lippe“
14.01.2010
Dr. Armin Becker (Röm.-Germ. Kommission Frankfurt a. M.)
„Eine augusteische Stadt östlich des Rheins? – Die Grabungsbefunde von Waldgirmes.“
20.01.2010
Prof. Dr. Günther Moosbauer (Universität Osnabrück)
„Kalkriese – ein antikes Schlachtfeld wird erforscht“
03.02.2010
Dr. Peter Kehne (Leibniz Universität Hannover)
„Warum Kalkriese nicht der Ort der Varusschlacht sein kann“
17.02.2010
Dr. Ralf-Peter Märtin (Frankfurt a.M.)
„Warum scheiterte das römische Imperium in Germanien“
(Uni Trier)
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