3. Dezember 2009, Aktuelles, Uni Hannover (MH)

Professor Dr. Christoph Klein erhält Leibniz-Forschungsförderpreis

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat heute Professor Dr. Christoph Klein von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) den Förderpreis im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm zuerkannt, den renommierteste Wissenschaftspreis in Deutschland und auch weltweit eine der angesehensten wissenschaftlichen Auszeichnungen.

Gemeinsam mit acht weiteren Wissenschaftlern wird der Direktor der MHH-Klinik für Kinderheilkunde, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am 15. März 2010 in Berlin die Auszeichnung und damit eine Förderung von 2,5 Millionen Euro erhalten. „Christoph Klein verbindet medizinische Grundlagenforschung und klinische Praxis auf höchstem Niveau, was in Deutschland immer noch eher selten ist“, heißt es in der Begründung.

„Die Auszeichnung ist eine große Ehre für Professor Klein ­– und für die MHH“, sagte MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann, „und sie bestätigt die Berufungspolitik der Hochschule: Professor Klein hat den Leibniz-Preis nur ein Jahr nach seiner Berufung erhalten.“ Professor Klein erhielt auf dem Flughafen direkt vor dem Abflug in die USA die Nachricht. „Ich freue mich natürlich sehr“, sagte er und betonte, dass mit dem Leibniz-Preis die Arbeit seines gesamten Teams ausgezeichnet wird.

Professor Klein (45) hat auf der Grundlage genetischer Analysen verschiedene Gendefekte identifiziert, die schwere und oft tödliche Erkrankungen des Immunsystems auslösen. Dabei beschränkt sich Klein nicht auf die Beschreibung des jeweiligen Gendefekts und Krankheitsbildes, sondern er versucht, stets auch die molekularen Ursachen zu entschlüsseln. Besonders bedeutsam ist seine Entdeckung, dass ein Defekt in der Glucose-6-Phosphatase dazu führt, dass von Geburt an zu wenig oder gar keine der zu den weißen Blutkörperchen gehörenden neutrophilen Granulozyten im Blut zu finden sind. Vor allem Kinder, die an dieser Erbkrankheit leiden, haben bislang kaum Überlebenschancen. Professor Kleins Arbeiten eröffnen dafür neue Therapieaussichten, nicht zuletzt durch die somatische Gentherapie.

Ulm, Harvard und München waren die Stationen von Christoph Kleins akademischer Ausbildung, wobei er neben Medizin auch erfolgreich Philosophie studierte. Seine Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde führte ihn nach Paris, Freiburg und wiederum an die Harvard Medical School. Seit 2000 ist Klein an der MHH tätig, zunächst als Oberarzt, Sektionsleiter und Leiter einer DFG-geförderten Klinischen Forschergruppe, seit 2008 als Lehrstuhlinhaber und Direktor der Klinik für Kinderheilkunde, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie. (MHH)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Schreiben Sie einen Kommentar »



Das könnte Sie auch interessieren:

Wilhelm Manchot-Forschungsprofessur 2011 für Herbert Waldmann

Herbert Waldmann, Professor für Biochemie an der Technischen Universität Dortmund und Direktor am Max-Planck-Institut für molekulare Physiologie, hat die Wilhelm Manchot-Forschungsprofessur 2011 erhalten. Die Verleihung erfolgte durch die Fakultät für Chemie der Technischen Universität München (TUM) und die Jürgen Manchot-Stiftung….

Leichtester bisher bekannte Kondensat mit Polaritonen erzeugt

Bei der Bose-Einstein-Kondensation gehen Gase aus ultrakalten Atomen in einen kollektiven Quantenzustand über, in dem sie alle dieselben Eigenschaften aufweisen. Dieser Zustand und die damit verbundenen Eigenschaften sind zum Beispiel für die Herstellung von neuartigen Schaltkreisen, in denen die kondensierten…

Reinigung des Buchbestands der Bibliothek der Uni Konstanz

Die Reinigung der 1,5 Millionen Bände in den Buchbereichen G und S der Bibliothek der Universität Konstanz kann am Montag, 24. Januar 2011, beginnen. Das Landratsamt Konstanz hat als zuständige Behörde die technischen und baulichen Voraussetzungen für die Spezialreinigung der…

Beurteilung von Operationsrisiken in der Herzchirurgie durch Bestimmung der cerebralen Sauerstoffsättigung

Operationsrisiken in der Herzchirurgie lassen sich mit der Bestimmung der cerebralen Sauerstoffsättigung schnell, einfach und – bei Patienten mit hohem Risiko – verlässlicher als mit den bisher üblichen Methoden vorhersagen. Dies geht aus einer Studie der Universitätskliniken für Anästhesie und…

Bewerbungen für den ersten Chemnitzer Krimipreis

Krimiautoren aufgepasst! Bis zum 30. September 2011 können sich Schriftsteller – und natürlich auch Schriftstellerinnen – mit ihren Kurzkrimis oder einem Kapitel aus einem selbstverfassten Kriminalroman um den 1. Chemnitzer Krimipreis bewerben. Die mit insgesamt 1.000 Euro dotierten drei Hauptpreise…

Weitere Beiträge zum Thema: