11. Januar 2010, Aktuelles, Uni Bayreuth

FDP-Landtags-Fraktionsvorsitzender Thomas Hacker an Uni Bayreuth

Trotz aller Proteste: Studienbeiträge sind nach wie vor notwendig, um die Qualität der Lehre an den Universitäten auf hohem Niveau zu halten. Diese Auffassung vertrat Thomas Hacker, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag, bei einem Besuch an der Universität Bayreuth.

„Zugleich dürfen Studienbeiträge aber keinen jungen Menschen davon abhalten, ein Studium zu absolvieren“, so Hacker weiter. Soziale Komponenten und ein günstig gestaltetes Kreditprogramm würden die Belastungen der Studienbeiträge in der Praxis wirksam abfedern. Den Protest der Studierenden, der in den vergangenen Wochen für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt habe und der sich beileibe nicht nur auf das Thema Studienbeiträge bezogen habe, stufte Hacker als einen Fortschritt in der Sache ein. „Es ist richtig und wichtig, dass sich junge Leute dafür stark machen, ihre Zukunftschancen zu verbessern.“ Im Zuge der Proteste seien viele richtige Fragen zum Bologna-Prozess gestellt worden – etwa die, ob das Zeitkorsett in so manchem Studiengang zu eng geschnürt und die Verschulung zu weit fortgeschritten sei. „In diesen Fragen sind die verschiedenen Ebenen Bund, Land und die jeweilige Hochschule selbst gefordert“, so Hacker. Verbesserungen seien dabei nicht über Nacht zu erzielen – der Bologna-Prozess trage seinen Namen durchaus zu Recht. „Es wird etwas Zeit brauchen.“

Ein wenig Geduld müsse also sein – auf Zeit spielen, will Hacker indes nicht. „Die Themen, die in den vergangenen Wochen zu Recht diskutiert worden sind, sind ja nicht einfach weg“ – auch nicht, wenn sich die Proteste aus besetzten Hörsälen heraus bewegten und das Interesse der Medien möglicherweise nachlasse.

In den beiden FDP-geführten Ministerien für Wirtschaft und für Wissenschaft, Forschung und Kunst will sich der aus Bayreuth stammende Vorsitzende der FDP- Landtagsfraktion für eine Technologieachse vom Campus der Universität aus stark machen. Er stehe einer noch stärkeren Öffnung der Universität und universitärer Einrichtungen in Richtung der Wirtschaft positiv gegenüber. „Es geht um die Entwicklung neuer Verfahren und neuer Materialien – in diesen Bereichen hat die Universität Bayreuth hohe Expertise“, so Hacker. Eine solche Technologieachse habe das Potenzial Innovationen auszulösen und Arbeitsplätze zu schaffen.“ Er werde das Vorhaben nachhaltig unterstützen.

Thomas Hacker war am Montag zu einem Gedankenaustausch mit Vertretern der Hochschulleitung zusammengekommen. An dem fast zweistündigen Gespräch nahmen der Präsident der Universität Bayreuth, Professor Dr. Rüdiger Bormann, der Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Professor Dr. Hans-Werner Schmidt, der Vizepräsident für Lehre und Studierende, Professor Dr. Stefan Jablonski, Kanzler Dr. Ekkehard Beck, Vizekanzlerin Ricarda Rabenbauer und der Vorsitzende des Studierenden-Parlaments Michael Weh teil. (Uni Bayreuth)



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