16. April 2012, TU Chemnitz

Erster Veggie-Tag an der TU Chemnitz

Ein Leben nach der vegetarischen Ernährungsweise bedeutet in erster Linie den Verzicht auf sämtliche Fleisch- und Fischprodukte. Stattdessen verwenden Vegetarier vorwiegend pflanzliche Lebensmittel als Nahrungsgrundlage. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich vegetarisch zu ernähren. Eine der strengsten Formen ist der Veganismus, dessen Anhänger ausschließlich rein pflanzliche Produkte zu sich nehmen. Nicht nur Fleisch sucht man demnach vergeblich auf dem Speiseplan eines Veganers, sondern auch Milch, Eier oder Honig. Auf den ersten Blick scheint die Ernährung nach dem Veggie-Prinzip also eher entbehrungsreich. Doch weit gefehlt – wie vielfältig und umfangreich die fleischlose Küche sein kann, wird am Mittwoch, den 18. April 2012, der erste Veggie-Tag in den beiden Chemnitzer Mensen des Studentenwerkes unter Beweis stellen.

So bietet sich den Mensa-Gästen die Gelegenheit, verschiedene Gerichte wie Aloo Gobi, einen würzigen indischen Eintopf, oder Bratkartoffeln mit einem pflanzlichen Schnitzel, genannt Seitan, zu probieren. “Der Veggie-Tag dient quasi als Startschuss, da ab diesem Tag zweimal wöchentlich, nämlich dienstags und freitags ein veganes Gericht in der Mensa Reichenhainer Straße angeboten wird”, sagt Student Sebastian Ködel, Mitglied der NATUC Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit an der TU Chemnitz). Auch die Caféteria in der Reichenhainer Straße 55 erweitert ihr Angebot ab kommenden Mittwoch. Die Gäste können sich zum Beispiel auf frische, vegan belegte Baguettes sowie Sojamilch zum Kaffee freuen. Außerdem liefert vor Ort ein Infostand der NATUC – die den Aktionstag in Kooperation mit dem Studentenwerk Chemnitz-Zwickau initiierte – zusätzliche Erklärungen und Hinweise zur vegetarischen und veganen Lebensweise. “Wir wollen die Besucher über das neue vegane Angebot in der Mensa info rmieren, ihnen die Möglichkeit geben, Fragen zu stellen, und erklären, welche Gründe es gibt, hin und wieder auf Fleisch und andere tierische Produkte zu verzichten”, so Ködel.

Trotz der neuen Küchenkreationen müssen die Besucher keine Preiserhöhungen befürchten. “Die Gerichte werden sich auch an diesem Tag im gewohnten preislichen Rahmen bewegen”, stellt Jörg Seidel, Sachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit des Studentenwerks, in Aussicht. Dennoch verlangt der Aktionstag kleine Umstellungen, was den Küchenbetrieb in den Mensen betrifft. “Die Zubereitung veganen Essens hat besondere Ansprüche. Pfannen, in denen vorher Fleisch gebraten wurde, dürfen zum Beispiel beim Kochen der veganen Gerichte nicht verwendet werden. Da herrscht ein strenges Trennungsgebot”, erklärt Seidel und fügt hinzu: “Für die Arbeit in der Küche bedeutet das aber nur einen geringen Mehraufwand.” Erfahrung was die Zubereitung veganer und vegetarischer Produkte betrifft, haben die Mensa-Mitarbeiter außerdem bereits. Schließlich befindet sich im Rahmen des Angebotes “Mensa Vital” häufig ein fleischloses Gericht auf dem Speiseplan.

Dennoch werden Liebhaber von Fleischgerichten im Rahmen des zukünftigen Mensa-Angebotes weiterhin auf ihre Kosten kommen. “Fleisch und Fisch sollen aus dem Speiseplan der Mensa keinesfalls verdrängt, sondern vielmehr ergänzt werden. Wir wollen den Besuchern damit ein abwechslungsreiches und vielseitiges Speiseangebot anbieten, das letztlich zur gesunden Ernährung beiträgt”, so Seidel. Ködel ergänzt: “Am Ende muss jeder immer noch für sich selbst entscheiden, was er essen möchte. Diese Entscheidung nehmen wir niemanden ab. Wir schaffen nur weitere Alternativen.” (TU Chemnitz)



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