19. September 2012, Uni Bonn

Bonn: Projekt “Betriebe lösen Verkehrsprobleme”

Während der Woche bilden sich vor allem im morgendlichen Berufsverkehr auf den Bonner Straßen lange Schlangen. Wie lässt sich die tägliche Fahrt zum Betrieb umweltfreundlicher, effektiver und gesünder gestalten? Das ist die zentrale Frage des Pilotprojektes „Betriebe lösen Verkehrsprobleme“ der Stadt Bonn, das vom BMBF im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2012 finanziert wird. Die Arbeitsgruppe Stadt- und Regionalforschung am Geographischen Institut der Universität Bonn ist daran beteiligt. Die Forscher befragen dazu rund 200 Betriebe im Bonner Stadtgebiet.

Das Pilotprojekt „Betriebe lösen Verkehrsprobleme“ soll Bonner Unternehmen, Behörden und Institutionen sowie ihre Beschäftigten auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Mobilitätskonzept unterstützen. Partner der Stadt Bonn sind dabei die Universität Bonn, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, das raumkom-Institut sowie das Büro für Mobilitätsberatung und Moderation. Die Stadtwerke Bonn und das Städtenetzwerk ICLEI unterstützen das Vorhaben. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert im Wissenschaftsjahr 2012 das Projekt zur betrieblichen Mobilität im Programm „ZukunftsWerkStadt“.

Fragebögen gehen an 200 Betriebe im Stadtgebiet

„Mit dem Projekt wird das wichtige Zukunftsthema der nachhaltigen betrieblichen Mobilität in Bonn angegangen“, sagt Prof. Dr. Claus-Christian Wiegandt, Leiter der Arbeitsgruppe Stadt- und Regionalforschung am Geographischen Institut der Universität Bonn. Die Wissenschaftler haben zusammen mit ihren Kollegen von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg einen Fragebogen entwickelt, der an rund 200 Betriebe – darunter Unternehmen, Behörden und Institutionen – verschickt werden soll. Dabei geht es darum, wie etwa der Autoverkehr auf umweltfreundliche Verkehrsmittel – Fahrrad oder den ÖPNV – verlagert werden kann. Eine weitere Frage ist, inwieweit sich Wege etwa durch Fahrgemeinschaften verkürzen lassen. Das Thema Gesundheit spielt ebenfalls eine große Rolle, wenn zum Beispiel das Fahrrad als das Verkehrsmittel zur Arbeit gewählt wird. Darüber hinaus wird bei den Betrieben und deren Mitarbeitern auch abgefragt, inwieweit bei diesen Themen Beratungsbedarf besteht.

Forscher der Universität Bonn liefern die Datenbasis

„Das Projekt soll den Betrieben und ihren Mitarbeitern verdeutlichen, dass es sich aus finanziellen, Gesundheits- und Umweltschutzgründen lohnt, sich hinsichtlich einer nachhaltigen betrieblichen Mobilität gut aufzustellen“, sagt Felix Guntermann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der Universität Bonn. „Ziel ist, in den Betrieben einen Prozess anzustoßen, der zu einer nachhaltigeren Mobilität führt“, führt Prof. Wiegandt aus. Dafür liefern die Forscher der Universität Bonn zusammen mit ihren Kollegen von der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg die wissenschaftliche Datenbasis.

Der Oberbürgermeister der Stadt Bonn, Jürgen Nimptsch, lädt für Freitag, 21. September, ab 15.30 Uhr zur Präsentations- und Dialogveranstaltung in den Gobelinsaal des Alten Rathauses ein. Alle Arbeitgeber, Betriebsräte und interessierte Beschäftigte sind willkommen. Neben Informationen zum Projekt „Betriebe lösen Verkehrsprobleme“ wird es eine Diskussionsrunde zu den Chancen und Grenzen nachhaltigen Mobilitätsmanagements geben. (Uni Bonn)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Schreiben Sie einen Kommentar »



Das könnte Sie auch interessieren:
Bild: Barbara Frommann/Uni Bonn

Bonn: Stadt und Universität wollen enger zusammenarbeiten

Die Bundesstadt Bonn und die Universität Bonn wollen künftig enger zusammenarbeiten, um Wissenschaft und internationale Einrichtungen am Standort Bonn produktiv miteinander zu vernetzen. Das sieht ein Kooperationsvertrag vor, den Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann am 09….

Bild: Rolf Müller / UKB

Prof. Andreas Müller neuer Leiter der Neonatologie am Uni-Klinikum Bonn

Prof. Dr. Andreas Müller ist neuer Leiter der Frühgeborenenmedizin am Zentrum für Kinderheilkunde des Universitätsklinikums Bonn. Als Leitender Oberarzt in der Bonner Universitäts-Neonatologie spezialisierte er sich unter anderem auf die Intensivmedizin bei Früh- und Neugeborenen. Neben der Betreuung Früh- und…

Forschungsprojekt: Mechanismen von Neurodermitis und Allergien

Grundlegende Mechanismen von Neurodermitis und Allergien untersucht ein Forscherteam des Universitätsklinikums Bonn mit Kollegen aus der Schweiz. Das Projekt wird vom Christine Kühne Center for Allergy Research and Education (CK-CARE) gefördert. In den nächsten fünf Jahren fließen mehr als zwei…

Rübenzystennematoden nutzen Sauerstoffradikale zur Nahrungsbeschaffung

Pflanzen haben im Lauf der Evolution „gelernt“, wie sie sich gegen Schmarotzer wehren können. Das Wachstum von parasitierenden Fadenwürmern unterbinden sie, indem sie mithilfe von Sauerstoffradikalen befallene Wurzelzellen absterben lassen. Rübenzystennematoden nutzen diese Abwehrstrategie des Wirts jedoch gezielt, um sich…

Uni Bonn: Neues Stipendium für Postdoktorandinnen

Postdoktorandinnen, die ein eigenständiges Forschungsvorhaben an der Universität Bonn realisieren möchten, können sich um das neue Wilhelmine Hagen-Stipendium bewerben. Es sieht drei Förderungen aus Gleichstellungs- und Fakultätsmitteln vor. Bewerbungsschluss ist der 20. Juni 2012, Beginn der Förderung am 1. Oktober…

Weitere Beiträge zum Thema: