9. Mai 2014, Uni Bonn

Bonn: Stadt und Universität wollen enger zusammenarbeiten

Die Bundesstadt Bonn und die Universität Bonn wollen künftig enger zusammenarbeiten, um Wissenschaft und internationale Einrichtungen am Standort Bonn produktiv miteinander zu vernetzen. Das sieht ein Kooperationsvertrag vor, den Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Rektor Prof. Dr. Jürgen Fohrmann am 09. Mai 2014 unterzeichnet haben. In nächster Zeit sollen aus der Initiative heraus strategische Partnerschaften über die Grenzen verschiedener Wissenschaftskulturen hinweg entstehen.

Ziel der vereinbarten Zusammenarbeit ist es, Netzwerke und Kooperationen zu einschlägigen Themen auf- und auszubauen. Auch sollen Veranstaltungen zwischen Wissenschaftseinrichtungen, internationalen Organisationen, nationalen Institutionen, Kulturpartnern, Medien und weiteren einschlägigen Akteuren organisiert werden.

Kooperationspartner auf Seiten der Universität ist das 2012 an der Universität Bonn gegründete „Forum Internationale Wissenschaft“ mit seinem Ressort „Strategische Partnerschaften“. Auf städtischer Seite ist der Kooperationspartner das „Liaison Office Internationale Wissenschaft“

Einmaliges Umfeld
Die Voraussetzungen für eine fruchtbare Zusammenarbeit seien ideal, ist Oberbürgermeister Nimptsch überzeugt: „In Bonn treffen Internationalität und Wissenschaft in besonderer Weise aufeinander.“ Er verwies dabei auf die 18 Sekretariate und Programme der Vereinten Nationen und viele weitere internationale Organisationen sowie Bundesministerien, Bundesbehörden, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftseinrichtungen. „Zusammen ergeben sie ein in Deutschland einmaliges Umfeld: Eingebettet ist diese Ansammlung von internationaler Kompetenz in eine Wissenschaftsstadt, die gekennzeichnet ist durch den bundesweit einzigartigen Dreiklang aus Wissenschaft, Wissenschaftsförder- und Mittlerorganisationen sowie Wissenschaftspolitik.“

Auch für Rektor Fohrmann ist die Kooperationsvereinbarung ein konsequenter Schritt: „Zahlreiche Städte kooperieren mit ihren Universitäten, etwa im Marketing oder bei spezifischen Problemlösungen. In Bonn bietet die Zusammenarbeit die einmalige Chance, strategische Partnerschaften auf den für den Standort einschlägigen Themen einzugehen.“ Als Beispiele nannte er globale Transformationsprozesse, digitale Gesellschaft und Klimawandel.

Klimacluster und digitale Gesellschaft
Schon bevor die Kooperation formal beschlossen war, gab es erste Ergebnisse der intensiveren Zusammenarbeit zu feiern: die Gründung des transdisziplinären BION-Netzwerks, das über 50 Partner im Bereich Biodiversität vereint und an dessen Aufbau das Forum und die Stadt Bonn intensiv beteiligt waren. Ausgehend von diesen guten Erfahrungen wollen die Kooperationspartner als Nächstes Akteure für ein Klimacluster versammeln, das die Thematik in den Horizont gesellschaftlichen und kulturellen Wandels einbettet und das am Sitz des UN-Klimasekretariats über besondere Potentiale verfügt.

Um digitale Technologien und die durch sie initiierten Veränderungsprozesse soll es in einem weiteren Kooperationsprojekt gehen, das medien- und kulturwissenschaftliche Expertise, Informatik, international ausgerichtete Medien- und Kulturinstitutionen sowie Telekommunikationsunternehmen miteinander in Dialog bringen wird. Nicht zuletzt – so betonen Kulturdezernent Schumacher und Prof. Schlüter – sollen auch Entwicklungen der digitalen Kultur bei den Planungen zu „Beethoven 2020“ eine Rolle spielen. Die nun zwischen Universität und Stadt etablierte Arbeitsgemeinschaft soll für diese Vorhaben geeignete Instrumente und attraktive Veranstaltungsformate entwickeln. (Uni Bonn)



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