19. Oktober 2009, Aktuelles, Uni Freiburg

Exzellente Lehre an der Uni Freiburg

Die Universität Freiburg ist seit heute doppelt exzellent. Nach dem Erfolg in der Exzellenzinitiative für die Forschung wurde die Universität Freiburg auch im Wettbewerb „Exzellente Lehre“ ausgezeichnet. Die Entscheidung der Gutachterkommission wurde heute vom Stifterverband bekannt gegeben. Den Kern ihres Antrags „Freiräume für das Studium – Windows for Higher Education“ zur Weiterentwicklung der Lehre an der Universität Freiburg bilden drei Konzepte, die den Schwerpunkt auf die Schaffung von Freiräumen für Lehrende und Studierende setzen, um – ganz im Sinne Humboldts – optimale Formen des Lehrens und Lernens zu entwickeln.

„Dieser Sieg ist eine großartige Anerkennung unseres ausgezeichneten Niveaus in der Lehre und unserer langjährigen Aktivitäten, die Qualität der Lehre mit gezielten Maßnahmen noch weiter zu steigern!“ so Rektor Prof. Hans-Jochen Schiewer. „Gleichzeitig ist er eine klare Bestätigung, dass sich exzellente Forschung und exzellente Lehre nicht ausschließen, sondern sich im Gegenteil sogar bestärken!“. Schiewer verweist stolz auf die nachdrückliche Unterstützung des gesamten Konzepts durch die Studierende, die seiner Meinung nach maßgeblich zum Erfolg beigetragen hat.

„Diese positive Entscheidung der Gutachter ist ein unglaublich wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung der Lehre an unserer Universität. Der organisatorischen Reform der Umstellung auf Bachelor und Master muss jetzt die qualitative Reform des Studienangebots folgen. Die Messlatte für den Erfolg unserer Strategie lässt sich in einem Satz zusammen fassen: Humboldt würde in Freiburg studieren wollen“, so Vizerektor Prof. Dr. Heiner Schanz, der gemeinsam mit einem Team aus Studierenden, Studiendekanen und Mitarbeitern das Konzept entwickelt und vor einer hochklassig besetzten Jury in Berlin präsentiert hatte. „Damit gewinnen wir auch finanziell die Spielräume, die wir brauchen. Für die Studierenden und die Lehrenden an unserer Universität ist das eine außerordentlich gute Nachricht.“

Das prämierte Freiburger Lehr-Modell besteht aus drei Teilen: Der sogenannte Individual Track (IndiTrack) ermöglicht es qualifizierten Studierenden, in einem Zusatzjahr ein individuelles Studienprogramm auch über Fächergrenzen hinweg individuell zu planen und durchzuführen. Als Volluniversität, in der sowohl natur- als auch sozial- und geisteswissenschaftliche Fächer sowie Medizin und Technikwissenschaften gelehrt werden, bietet die Universität Freiburg hierfür beste Voraussetzungen. Dieses Modell des „forschenden Studierens“ bedeutet nicht zwangsläufig eine Verlängerung der Studienzeit, da dieses kreative Zusatzjahr beim Master-Studium angerechnet werden kann.

Mit dem Instructional Development Award (IDA), einem „Risikokapital“-Preis für ausgewählte Projekte, sollen Freiräume für Lehrentwicklungskonzepte an den Fakultäten gefördert werden. Dass dies funktioniert, zeigt das im Rahmen der Exzellenzinitiative für die Forschung ausgezeichnete und mittlerweile umgesetzte Konzept, Freiräume im Bereich der Forschung zu schaffen. Der IDA knüpft an diesen Erfolg an, für den die Exzellenzinitiative in der Forschung Pate stand. Grundgedanke des Konzeptes ist, dass Professorinnen und Professoren für ein Semester den Freiraum und die Zeit erhalten, um neue Ideen zur Verbesserung von Unterrichts- und Lehrformen entwickeln und umsetzen zu können.

Schließlich soll ein Netzwerk, das IQ-Net, Wissen und Erfahrungen im Bereich Lehrentwicklung bündeln und nachhaltig verfügbar machen. Das IQ-Net soll als strukturelles Bindeglied zwischen den IDA-Fellows, den IndiTrack-Studierenden sowie den verschiedenen Fachbereichen und zentralen Einrichtungen als gemeinsame Kommunikationsplattform etabliert werden, um die neuen Lehrformen transparent zu machen und die nachhaltige und professionelle Weiterentwicklung von Studium und Lehre zu gewährleisten.

Schon bisher hat die Universität Freiburg in der Lehre erfolgreiche Rahmenbedingungen gesetzt und dadurch auch in den neuen Studiengängen beachtliche Erfolge nachweisen können. So waren Lehrende der Universität Freiburg in jedem Jahr seit dessen Bestehen mit dem herausgehobenen Landeslehrpreis des Wissenschaftsministeriums des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden.

Sie hat zudem ein ausgezeichnetes Portfolio an Lehrunterstützungsprozessen geschaffen: dazu zählen vorbildliche Career Services (Sieger im Wettbewerb des Stifterverbandes 2006), eine vorbildliche IT-Infrastruktur für den gesamten Student Life Cycle (Auszeichnung Stifterverband 2008) und sehr gute hochschuldidaktische Weiterbildungsangebote für Universitätslehrer und -lehrerinnen der Hochschule.

Ein Erfolg, auf den man in Freiburg besonders stolz ist, sind die bundesweit überdurchschnittlichen Studienerfolgsquoten: 65% im Bereich der neuen Bachelorabschlüsse (Zweijahresmittel, Bundesdurchschnitt Bachelor im Prüfungsjahr 2006: 41%) und 53% für die traditionellen Studiengänge (v.a. Magister, Diplom, Lehramt; Zweijahresmittel; Bundesdurchschnitt: 33%).

Die Entscheidung, welche der eingereichten Konzepte zur Verbesserung von Studium und Lehre finanziell gefördert werden, wurde von einem vom Stifterverband und der Kultusministerkonferenz eingesetztes Gutachtergremium entschieden. Der Wettbewerb ist mit insgesamt zehn Millionen Euro dotiert. Am Wettbewerb haben sich 57 Universitäten, d.h. rund 60% aller Universitäten bundesweit beteiligt, 13 davon kamen in die Endrunde. Ausgezeichnet wurden schließlich sechs Universitäten für ihre Zukunftsstrategie in Lehre und Studium.

Die einzelnen Konzepte können mit einem Preisgeld von bis zu einer Million Euro ausgezeichnet werden. (Uni Freiburg)



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