Ausstellung zum Thema "Arbeit" an der Uni Halle
„Lasst mich endlich Taten sehen. Arbeit in der Kunst von der Antike bis zur Gegenwart“ lautet der Titel der Ausstellung, die vom 25. Oktober bis 4. Dezember 2009 im Kupferstichkabinett der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) zu sehen ist. Das oft als Last empfundene Thema Arbeit wird durch Graphiken aus dem 16. bis 19. Jahrhundert aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet. Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am 23. Oktober um 17 Uhr. Zusätzlich feiert die Zentrale Kustodie der MLU am 18. Oktober ihr 30. Gründungsjahr.
Angelehnt an das kulturelle Themenjahr „Arbeitswelten“ der Stadt Halle beschäftigt sich die Ausstellung mit Arbeit in der darstellenden Kunst, die sich von Themen aus der Antike bis zur Darstellung von frühen Industriearbeitern verfolgen lässt. Die ausgestellten Werke befinden sich im Bestand der graphischen Sammlung der Kustodie der MLU und zeigt eine Auswahl von Graphiken zum Thema Arbeit aus fünf Jahrhunderten von deutschen, italienischen, französischen, holländischen, flämischen und englischen Künstlern.
Eingeteilt in zwei Bereiche, werden künstlerische Darstellungen von Arbeit im mythologischen und biblischen Kontext gegenüber gestellt. Die alltägliche Erwerbsarbeit, häusliche Tätigkeit und die Darstellung von Gelehrten bei ihrer Arbeit stehen im zweiten Bereich der Ausstellung im Mittelpunkt. So sieht man Vulkan, den römischen Gott des Feuers, dargestellt in seiner Werkstatt gegenüber dem Eisenschmied des englischen Graphikers Richard Earlom. Eine Vielzahl von Graphiken zeigt Gelehrte und Künstler, Handwerker und Gewerbetreibende in ihrem Arbeitsprozess, mit dabei meist ihre entsprechende Attribute und Symbole.
„Frauen, die Wäsche aufhängen und in Segelartigen Tüchern stehen, werden genauso zu sehen sein wie ein Aktmaler und sein Auftraggeber, die zwei weibliche Modelle betrachten. Denn all das ist Arbeit“ sagt Dr. Ralf-Torsten Speler, Leiter der Zentralen Kustodie an der MLU. Auch der „Urindoktor“, der englische Arzt Thomas Willis, und Berthold Schwarz, der Erfinder des Schwarzpulvers, können bei ihrer Arbeit betrachtet werden. Besonders stolz ist Speler auf das kraftvolle Porträt von Ludwig van Beethoven mit dem Titel „Dieser Kuss der weiten Welt“ von Alois Kolb, das ein nacktes, sich küssendes Paar im Haar des Komponisten zeigt.
Die Zentrale Kustodie feiert in diesem Jahr zwei Jubiläen. Am 18. Oktober jährt sich der 30. Gründungstag der kunsthistorisch-museologischen Forschungs- und Verwaltungsstelle an der Universität. Außerdem wurde vor 15 Jahren, am 19. Oktober 1994, die Rückgabeurkunde der historischen Kupferstichsammlung an die Zentrale Kustodie der Universität unterzeichnet
Begleitend zur Ausstellung gibt es eine Vortragsreihe, zu denen Wissenschaftler aus verschiedenen Fakultäten ihre Sicht auf Arbeit zu einem ganz bestimmten Thema präsentieren.
Ausstellungsdauer und -Ort:
25. Oktober bis 4. Dezember
Kupferstichkabinett, Löwengebäude
Universitätsplatz 11, 06108 Halle
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 11 Uhr–13 Uhr und 14 Uhr–18Uhr
Sonntag : 14–18 Uhr
Feiertags geschlossen
Vorträge zur Ausstellung:
5. November 2009, 18 Uhr
Historischer Hörsaal, Löwengebäude, Universitätsplatz 11
Prof. Dr. Wolfhard Kohte
Das Bild des Arbeitnehmers im Arbeitsrecht –
Zwischen Held der Arbeit und Sisyphos
19. November 2009, 18 Uhr
Historischer Hörsaal, Löwengebäude, Universitätsplatz 11
Prof. Dr. Peter Arlt
Flucht des Sisyphos. Arbeit im Mythos
4. Dezember 2009, 17 Uhr
Historischer Hörsaal, Löwengebäude, Universitätsplatz 11
Finissage mit einem Vortrag an den Originalen
Prof. Dr. Hermann Goltz
Helden arbeiten in der Hölle: Herkules, Christus und andere
(Uni Halle)
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