Theologische Ansätze in der Akademie der Weltreligionen
Der Wissenschaftsrat hat kürzlich unter anderem empfohlen, religionsbezogene Wissenschaften mit einem Schwerpunkt auf islamische Theologie weiter zu entwickeln. Mit der Eröffnung einer Akademie der Weltreligionen im Juni 2010 geht die Universität Hamburg hier noch einen Schritt weiter. Die Akademie wird sich mit theologischen Ansätzen im Bereich Islam, Judentum, Buddhismus und Alevitentum beschäftigen und hier besonderen Wert auf Dialog und Vernetzung legen. Ein Schwerpunkt wird dabei der Bereich „Islam und Bildung“ sein. Noch dieses Jahr wird dazu eine Professur für Islamische Theologie und Bildung ausgeschrieben. Diese Professur wird für die Ausbildung von Lehrkräften für das Fach Religion mit dem Schwerpunkt Islam und Forschungsaufgaben zuständig sein. Die Behörde für Wissenschaft und Forschung wird Mittel für die Einrichtung der Professur bereitstellen.
Dazu die amtierende stellvertretende Präsidentin, Prof. Dr. Gabriele
Löschper:
„Toleranz und Akzeptanz zwischen Menschen unterschiedlicher Kultur und Religion liegen uns als international orientierter Universität sehr am Herzen. Mit der Einrichtung der Akademie der Weltreligionen und der Professur für Islamische Theologie lösen wir bereits die gerade veröffentlichte Empfehlung des Wissenschaftsrates ein, religionsbezogene Wissenschaften in unserem Wissenschaftssystem weiter zu entwickeln und hier einen Schwerpunkt auf die Islamische Theologie zu legen. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir in Kürze in der Lage sein werden, Lehrkräfte für Religion mit Schwerpunkt auf den Islam auszubilden.“
Wissenschaftssenatorin Dr. Herlind Gundelach: „Die Hamburger Akademie der Weltreligionen beschreitet mit ihrem dialogorientierten Ansatz einen Weg, der akademisch wie gesellschaftlich enorm wichtig ist. So geht es einerseits darum, der Islamkunde eine eigenständige Plattform zu geben, andererseits die verschiedenen Theologien zu vernetzen. Diesen innovativen Ansatz haben wir im Koalitionsvertrag festgehalten und stellen jetzt gerne die Mittel dafür bereit.“
Angesiedelt wird die Akademie der Weltreligionen zunächst an der Fakultät für Erziehungswissenschaft, Psychologie und Bewegungswissenschaft. Weiterhin sind Professorinnen und Professoren der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie der Fakultät für Geisteswissenschaften beteiligt.
Die Akademie baut auf dem interdisziplinären Zentrum „Weltreligionen im Dialog“ auf, das sich bereits seit vier Jahren unter Beteiligung von international renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit verschiedenen Religionen auseinandersetzt. So ist mit einem forschungsorientierten Lehrangebot im Bereich jüdischer Theologie begonnen worden. Prof. Dr. Ephraim Meir aus Israel hat im Sommer 2009 eine Gastprofessur am Zentrum eingenommen und wird dies im Jahr 2010 fortführen, ebenso wird ein Lehrangebot aus dem Bereich Buddhismus, Alevitentum und Hinduismus aufgebaut. Im Wintersemester 2009/2010 hat Prof. Dr. Abdulkader Tayob eine Gastprofessur für islamische Theologie inne. (Uni Hamburg)
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