3. Februar 2010, Aktuelles, Uni Duisburg-Essen

Umsetzung von 3D-Kinofilmen in Videospiele

Dreidimensionale Filme wie „Avatar“ feiern beeindruckende Erfolge, denn die Digitaltechnologie begeistert immer mehr Zuschauer. Doch wie lassen sich aus 3D-Kinofilmen spielbare Abenteuer machen? Diese Frage beschäftigt die Arbeitsgruppe Medieninformatik | Entertainment Computing der Universität Duisburg-Essen (UDE). Sie will die 3D-Computerspiele-Entwicklung voranbringen und hat sich mit weiteren führenden Institutionen im PRIME-Projekt (PRoduktions- und Projektionstechniken für Immersive MEdien) zusammengeschlossen.

Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Konsortium besteht aus neun führenden Unternehmen und Forschungsinstituten mit ausgewiesener Expertise in der 3D-Entertainment-Forschung. Entwickelt werden zukunftsweisende Technologien und tragfähige Geschäftsmodelle für 3D-Medien in Kino, TV und Videospielen. Die UDE-Arbeitsgruppe widmet sich dabei vor allem der Wiederverwertung von aufwändig produzierten dreidimensionalen Filmszenen. Sie erforscht, wie sich damit möglichst einfach und effektiv eine voll interaktionsfähige Spieleumgebung generieren lässt.

„Mit der erfolgreichen Einführung der Digitaltechnik im Kino verändert sich der Medienkonsum: 3D-Technik für den Filmgenuss zu Hause und die Zweitverwertung des wertvollen Materials sind nur der logische nächste Schritt“, erklärt Prof. Dr. Maic Masuch, Leiter des Lehrstuhls für Medieninformatik. Dabei unterscheidet sich die mehrdimensionale Spielewelt deutlich von anderen Forschungsinhalten. Denn die Interaktionsmöglichkeiten in dieser Umgebung sorgen für ein vollkommen neuartiges Erlebnis. Das Eintauchen des Spielers in eine virtuelle Realität wird so nahezu perfektioniert.

„In Zukunft werden wir in der Lage sein, nach dem Krimi an den 3D-Tatort zurückzukehren, um den wahren Mörder zu finden“, veranschaulicht Masuch die faszinierenden Möglichkeiten. Wie jede Innovation bringe aber auch diese neue Fragen und Schwierigkeiten mit sich: „Bereits aktuelle Videospiele motivieren dazu, bestimmte Bewegungen nachzuahmen, zum Beispiel auf dem virtuellen Tennisplatz. In künftigen 3D-Abenteuern benötigen wir jedoch viel genauere Manipulationen virtueller Welten – natürlich auch räumlich.“

Pionierarbeit in der Forschung

Die Arbeitsgruppe bereichert das Projekt mit ihrem Fachwissen und ihren Forschungserfolgen auf dem Gebiet der Computer- und Videospiele. Sie betreibt – als Erste an einer deutschen Universität – Forschung und Lehre der Medieninformatik mit besonderem Fokus auf Digitalen Spielen. Wissenschaftler und Studierende arbeiten unter Leitung von Prof. Dr. Maic Masuch, einem der Pioniere der deutschen Computerspiel-Forschung, zusammen. Sie feilen an innovativen Game Design-Ideen, intelligenten Werkzeugen für die Gestaltung interaktiver Welten, interaktivem Storytelling und neuartigen Nutzerschnittstellen. Der Lehrstuhl stellt aktuelle Forschungsergebnisse und Informationen auf seiner Homepage unter www.medieninformatik.uni-due.de bereit.
(Uni Duisburg-Essen)



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