Richtfest am Erweiterungsbau der RW-Fakultät Bayreuth
Nur acht Monate sind seit dem Baubeginn vergangen: Beim Richtfest für das Erweiterungsgebäude für die Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bayreuth wiesen alle Redner auf den rasanten Fortschritt des derzeit größten
Bayreuther Hochbauprojektes hin. Die Männer vom Bau halten mit dem ambitionierten Zeitplan des Vorhabens Schritt.
In seiner Festrede unterstrich der Staatssekretär im Bayerischen Innenministerium, Gerhard Eck (Foto), die trotz angespannter Haushaltslage andauernden Bemühungen der Staatsregierung, Bayerns Hochschulen nach vorn zu bringen. Das Richtfest für den Erweiterungsbau der Fakultät für Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität Bayreuth sei eines von insgesamt 16 Bauvorhaben, die in diesem Jahr an bayerischen Universitäten anstünden. Bayernweit würden 3000 neue Stellen und 130.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche für 38.000 neue Studienplätze geschaffen, die angesichts des doppelten Abiturjahrgangs dringend gebraucht werden.
Auch die Universität Bayreuth werde mit der Erweiterung der RW-Fakultät, die 4800 Quadratmeter Nutzfläche, 14 Seminarräume und zwei große Hörsäle zu bieten habe, sowie mit einem Labor- und Praktikumsgebäude für 16,5 Millionen Euro gut für die steigende Studierendenzahl gerüstet sein. Als vorbildlich bezeichnete der Staatssekretär das Zusammenwirken von Studierenden und Universität bei der Aufstockung der RW-Bibliothek, mit der neue Arbeitsgruppenräume entstehen werden. 600.000 Euro der Gesamtinvestition von etwa einer Million Euro stammen dabei aus Studienbeiträgen. Mit diesem Gemeinschaftsprojekt sieht Eck die Entwicklung der Studienbedingungen an der Universität Bayreuth auf einem guten Weg. Hinzu komme ein Gebäude für die Polymerforschung, das mit 7,5 Millionen Euro aus Mitteln der Ausbauplanung finanziert wird.
Auch der Präsident der Universität Bayreuth, Professor Dr. Rüdiger Bormann, wies darauf hin, dass der voraussichtlich im Spätsommer 2011 zur Verfügung stehende Erweiterungsbau der RW-Fakultät die Raumsituation an der Universität Bayreuth etwas entspannen werde. Mit dem Erweiterungsbau böten sich künftig bessere Bedingungen für das Lernen und Forschen, aber auch für die Durchführung wissenschaftlicher Kongresse. „Unternehmerische Universitäten sind schon lange nicht mehr nur Lehr- und Forschungsstandorte“, sagte Professor Dr. Bormann. „Sie sind ebenso darauf angewiesen, die guten Ergebnisse der Forschung zu präsentieren und mit Kollegen und der Öffentlichkeit zu diskutieren.“ Die räumlichen Voraussetzungen dafür wünsche er sich auch für andere Fakultäten der Universität Bayreuth.
Bormann wies weiter auf die anstehenden Neubauten Naturwissenschaften III und Polymer Nanostructurs sowie auf die campuseigene Kinderkrippe hin – und doch reichten diese Bemühungen nicht aus: Mit dem doppelten Abiturjahrgang rechne man an der Universität Bayreuth bis 2011 mit einem Aufwuchs von derzeit 9.600 auf etwa 11.000 Studierende. „Damit stehen wir vor der großen Herausforderung, diese Studierende in der Lehre weiterhin sehr gut zu betreuen“, erklärte der Universitätspräsident. „Es muss unser Anspruch sein, die Qualität der Lehre mindestens auf dem jetzigen guten Niveau zu halten.“
Bormann bemängelte, dass Forschungs- und Büroflächen für Drittmittelprojekte und –bedienstete bei der Gebäudeplanung so gut wie nicht berücksichtigt würden. Die Universität Bayreuth hatte im Jahr 2008 Drittmitteln in Höhe von 28,5 Millionen Euro eingeworben, dies entspricht etwa einem Drittel des staatlichen Haushaltes. Die mangelnde Berücksichtigung der Drittmittel in der Raumplanung betreffe jetzt bereits fast 500 hochqualifizierte Mitarbeiter und erweise sich im Wettbewerb um die besten Kandidaten bei Neu- und Wiederbesetzungen von Professuren als „kleiner, aber signifikanter Standortnachteil“, so Bormann. Gebraucht werden Flächen für Drittmittelprojekte, Anwenderzentren und High-Tech-Laboratorien, auch und gerade um den Wissens- und Technologientransfer voranzutreiben und Kooperationen mit externen Partnern auszubauen. Bormann: „Es gibt also weiterhin viel zu tun“.
So groß die Freude über den Erweiterungsbau mit seinen 59 Büroräumen auch ist: Sie könne nicht über die Tatsache hinweg täuschen, dass auch mit dem neuen Gebäude der Bedarf der Fakultät nicht gedeckt sei. Dies erklärte der Dekan der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Professor Dr. Jochen Sigloch, in seiner Rede. Derzeit ist noch ein gutes Drittel der 32 Lehrstühle in andere Gebäude ausquartiert. Oberbürgermeister Dr. Michael Hohl, der selbst an der Universität Bayreuth und an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät studiert hat, sieht den Ausbau der Universität als wichtigen Impuls für Stadt und Region. Dazu trage der Freistaat Bayern mit „kluger und weitsichtiger Planung“ und die Universität Bayreuth „mit klugen Anstößen“ bei. (Uni Bayreuth)
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