Hohe Frauenquote bei Greifswalder Naturwissenschaftlern
An der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Greifswald sind 18 Prozent aller Lehrstühle von Professorinnen besetzt. Damit gehört die Fakultät zu den Spitzenreitern in Deutschland: In den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultäten sind bundesweit nur 11 Prozent der Professuren mit Frauen besetzt. Dies sei Ergebnis einer langfristigen Personalpolitik in der Fakultät, so Dekan Prof. Dr. Klaus Fesser.
„Es ist noch keine Selbstverständlichkeit, dass Frauen auf Lehrstühle berufen werden. Gerade in den Naturwissenschaften haben es Frauen schwerer“, sagt Prof. Klaus Fesser.
In den vergangenen Jahren wurde in der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät viel Wert auf die Förderung begabter und leistungsstarker Frauen gelegt. Dies belegen auch die Berufungszahlen. Lag der Frauenanteil bei den Berufungen zwischen 2000 und 2005 bei 16 Prozent, so stieg dieser Anteil von 2006 bis 2010 auf 27 Prozent – ein Anteil, der von keiner anderen Fakultät erreicht wird. Gerade erst wurde mit Prof. Sandra Klein die zehnte Frau an die Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät berufen.
Inzwischen sind in allen Fächern, also auch in den klassischen Männerdomänen wie Chemie oder Physik, Professuren mit Frauen besetzt – in den Geowissenschaften sind es sogar drei. Somit gibt es in allen Fachrichtungen weibliche Rollenvorbilder, die junge Frauen ermutigen, eine naturwissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Dazu trägt auch das fakultätseigene Doktorandinnenprogramm bei, das seit zwei Jahren Frauen u.a. bei Kongresskosten unterstützt. „Wie alle Fakultäten berufen wir die Besten, berücksichtigen dabei aber auch frauenspezifische Karrierewege“, erklärt der Prodekan, Prof. Dr. Werner Weitschies.
Auch im Studium der Naturwissenschaften eröffnen sich in Greifswald für Frauen Karrierewege. So werden inzwischen 70 Prozent aller Abschlüsse von Frauen abgelegt. Die Hälfte aller Promotionen wurde in den vergangenen zehn Jahren von Frauen verteidigt, die Tendenz ist leicht steigend. Und auch bei den Postdocs, der nächsten Karrierestufe, liegt der Frauenanteil bei rund 40 Prozent und damit weit über dem Bundesdurchschnitt. (Uni Greifswald)
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