12. Juli 2010, Uni Bonn

Eröffnungssymposion für das Käte Hamburger Kolleg "Recht als Kultur"

Mit einem Eröffnungssymposion vom 15. bis 17. Juli 2010 nimmt das Käte Hamburger Kolleg “Recht als Kultur” an der Universität Bonn offiziell seine Tätigkeit auf. Finanziert wird das internationale geisteswissenschaftliche Forschungskolleg unter Leitung des Soziologen Professor Dr. jur. Werner Gephart vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), zunächst für einen Zeitraum von sechs Jahren. Ziel ist es, die Rolle des Rechts im Globalisierungsprozess mit den Mitteln der Rechts- und der Kulturwissenschaften zu untersuchen, die Internationalisierung der geisteswissenschaftlichen Forschung zu fördern und die Rolle und Funktion der Geisteswissenschaften als Vermittler und Übersetzer zu stärken.

Für die kommenden sechs Jahre haben sich Professor Werner Gephart und seine aus Fellows, Post-Doktoranden und Doktoranden bestehendes Team große Ziele gesteckt. Als Rahmenthemen wurden die folgenden Schwerpunkte identifiziert:

  • Recht als Kultur. Geisteswissenschaftliche Fragestellungen
  • Recht und Religion
  • Recht und Globalisierung
  • Genese, Verflechtung und Konflikt der Rechtskulturen
  • Kulturformen des Rechts: Literatur, Film, Architektur
  • Recht als Kultur, oder: Im Namen der Kultur?

Soziologen, Historiker, Künstler sowie Kultur- und Rechtswissenschaftler aus aller Welt werden sich diesen brennenden Fragestellungen entlang der inhaltlichen und zeitlichen Systematik des Kollegs aus unterschiedlichen Perspektiven widmen.

Die Benennung des Kollegprogramms nach Käte Hamburger (1896-1992) stellt eine Verpflichtung dar: Ihr war in den Zeiten des nationalsozialistischen Unrechtregimes das Glück des freien und unbeschwerten Forschens verwehrt. Die Briefe der großen Literaturwissenschaftlerin und Philosophin an Thomas Mann zeugen davon.

So außerordentlich wie das Vorhaben ist auch der Ort, den die Universität für das Kolleg gesucht und gefunden hat: In der ehemaligen Direktorenvilla von 1863 auf dem Gelände des “Bonner Bogens” finden die Wissenschaftler aus aller Welt ein ansprechendes Ambiente und einen Freiraum im wörtlichen und symbolischen Sinn, der neue innovative Formen des Forschens miteinander ermöglicht – einen Ort des persönlichen Austauschs und der ungestörten Entwicklung von Ideen in ansprechender Umgebung.

Die feierliche Eröffnung mit Ansprachen des Rektors Jürgen Fohrmann, des Präsidenten des Bundesrechnungshofes, Dieter Engels, der Vorstellung des Forschungsvorhabens durch den Direktor des Käte Hamburger Kollegs Werner Gephart, sowie einem Festvortrag des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, Hans-Georg Soeffner, findet am Donnerstag, dem 15. Juli, ab 18:00 Uhr im Universitätsclub Bonn e.V. statt. Am Freitag und Samstag werden die sechs Forschungsfelder des Kollegs durch Vorträge vorgestellt – Freitags erneut im Universitätsclub, am Samstag dann im Kollegsitz am Bonner Bogen. (Uni Bonn)



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