3. September 2010, Aktuelles, Uni Hannover

Informationsveranstaltung zur Endometriose an der MHH

Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen – zehn bis fünfzehn Prozent der Frauen in der fortpflanzungsfähigen Lebensphase sind von ihr betroffen. Trotzdem bleibt diese schmerzhafte, chronische Krankheit, bei der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle vorkommt, oft unerkannt und unbeachtet. Trotz eindeutiger Symptome wird sie durchschnittlich erst sechs Jahre nach Auftreten der ersten Beschwerden diagnostiziert – meist im Rahmen der Aufklärung von Fruchtbarkeitsstörungen.

Die betroffenen Frauen können Regel- und Unterbauchschmerzen, positionsabhängige Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Beschwerden beim Stuhlgang oder Wasserlassen sowie Blutungsstörungen haben. Eine Umfrage unter mehr als 3.000 betroffenen Frauen ergab, dass sich rund 60 Prozent von ihnen in ihrer körperlichen, mehr als 50 Prozent in der beruflichen und etwa 40 Prozent in ihrer sexuellen Aktivität stark beeinträchtigt fühlen.

Die Informationsveranstaltung richtet sich an Betroffene und Interessierte. Sie soll dazu beitragen, dass diese Krankheit möglichst früh erkannt wird. Denn je später sie diagnostiziert wird, desto ausgeprägter ist sie und desto aufwändiger ist die Behandlung. “Heilung im klassischen Sinne wird in vielen Fällen nicht zu erzielen sein. Das Ziel ist es, ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität mit wenig Belastung zu erreichen”, sagt Dr. Iris Brandes, wissenschaftliche Mitarbeiterin im MHH-Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung.

Die Veranstaltung findet statt am

- Mittwoch, 8. September 2010
- von 18.00 bis 20.00
- im Hörsaal R, Gebäude J6, Carl-Neuberg-Straße 1, 30625 Hannover.

Einführungsvorträge zum Thema Endometriose halten Dr. Klaus Bühler, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Kinderwunschzentrum Langenhagen, Dr. Christiane Niehues, Chefärztin der gynäkologischen Abteilung des Median Klinikums Bad Salzuflen, und Dr. Iris Brandes. Anschließend stehen die Referenten für Fragen bereit. Zudem besteht im Foyer des Instituts die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen und Interessierten auszutauschen. (MHH)



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