Markenschutzlabel zum Schutz vor Produktpiraterie
Die Bayerische Patentallianz GmbH, die zentrale Patent- und Vermarktungsagentur von 28 bayerischen Universitäten und Hochschulen für angewandte Wissenschaften, präsentiert vom 4. bis 8. April 2011 ein innovatives Markenschutzlabel zum Schutz vor Produktpiraterie, das an der Universität Bayreuth entstanden ist.
Der völlig neuartige „künstliche Fingerabdruck“, den die Bayreuther Diplom-Chemikerin Alexandra Schweikart und Professor Dr. Andreas Fery (Physikalische Chemie II) entwickelt haben, eignet sich zur Identifikation und Authentifizierung verschiedenster Produkte und soll Firmen als fälschungssicheres Markenschutzlabel zum Schutz vor Produktpiraterie dienen. Möglich ist dies durch eine besondere dreidimensionale Oberflächenstruktur. So weist der künstliche Fingerabdruck neben einer regelmäßigen Wellenstruktur auch individuelle Fehlstellen, ähnlich den Minutien beim menschlichen Fingerabdruck, auf, die mittels eines Scanners eindeutig identifiziert werden können. Der wesentliche Unterschied zu bereits bekannten Sicherheitslabels wie Barcodes oder DataMatrix-Codes ist die geringe Größe der Wellenstruktur, die für das bloße Auge nicht sichtbar ist und so als wirksames Mittel gegen Produktpiraterie eingesetzt werden kann. Im Gegensatz zu bekannten fälschungssicheren Technologien wie RFID, Hologrammen oder Datenmatrizen, die oftmals nur in großen Mengen wirtschaftlich hergestellt werden können, ist die neue Erfindung sehr günstig. So sind die Produktionskosten für den neuartigen künstlichen Fingerabdruck unabhängig von der produzierten Anzahl und sehr niedrig durch die geringen Materialkosten für den Rohstoff Silikonelastomer und den günstigen Herstellungsprozess. Die Erfindung ist besonders geeignet für Hersteller von Scannern und entsprechender Software, die Textil- und Automobilindustrie sowie alle Branchen und Prozesse, bei denen Transport und Logistik eine Rolle spielen.
Die Prototypen dieser Erfindung werden bei der Hannover Messe in Halle 2 auf Stand D 30 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) zu sehen sein. (Uni Bayreuth)
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