21. März 2011, TU Cottbus

Projekt zur Druckaufgeladenen Dampfwirbelschicht-Trocknung von Braunkohlen

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) und fünf Industriepartner fördern mit 1,9 Mio. € ein Projekt zur Weiterentwicklung der Druckaufgeladenen Dampfwirbelschicht-Trocknung von Braunkohlen (DDWT) an der BTU Cottbus. Mit dieser Förderung können vier akademische Mitarbeiter und zwei Techniker für vier Jahre eingestellt werden.

Ziel des Forschungsprojektes ist, die Entwicklung effizienterer Kraftwerkstechnologien mit einhergehender Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Die Druckaufgeladene Dampfwirbelschicht-Trocknung (DDWT) wurde genau zu diesem Zweck entwickelt und soll in den Kraftwerken der Zukunft die klassischen Trocknungsverfahren für Kohle ablösen. Während bislang Braunkohle gleichzeitig gemahlen und mit heißem Rauchgas aus dem Kraftwerkskessel getrocknet wird, setzen Prof. Hans Joachim Krautz und sein Team auf die Druckaufgeladene Dampfwirbelschicht-Trocknung. Der Vorteil ist, dass die Trocknung der Braunkohle mit geringeren Temperaturen und damit energieeffizienter durchgeführt werden kann.

Der jetzt erfolgte Förderbescheid geht auf eine Vorarbeit des Lehrstuhls zurück, der schon länger an diesem Thema forscht und auch bisher schon vom BMWi gefördert wurde. Schon im Jahr 2002 wurde am Lehrstuhl Kraftwerkstechnik der BTU Cottbus die weltweit erste Anlage im Technikumsmaßstab errichtet. Seit dem beschäftigt sich das Wissenschaftlerteam um Prof. Dr.-Ing. Hans Joachim Krautz zusammen mit starken Partnern aus der Wirtschaft und Industrie mit der Entwicklung und Optimierung dieses Verfahrens. Der verfahrenstechnische Nachweis wurde bereits in den Vorgängerprojekten erbracht und die Vorteile gegenüber dem nicht druckaufgeladenen Wirbelschichttrocknungsverfahren wurden deutlich gezeigt.

In der neuen Projektetappe gilt es jetzt – basierend auf den Erfahrungen der letzten Jahre – weiteres Optimierungspotential zu erschließen und den gesamten Prozess damit noch effizienter zu gestalten. Die Wissenschaftler der BTU Cottbus blicken dabei nicht nur optimistisch in die Zukunft, weil sich durch die Integration einer DDWT-Anlage in ein Kohlekraftwerk der Wirkungsgrad um bis zu 5 Prozentpunkte steigern lässt, sondern vielmehr, weil mit dieser Effizienzsteigerung eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes von über 10 % einhergeht.

Die Förderung dieses Folgeprojektes gliedert sich in die Initiative COORETEC „CO2-Reduktions-Technologien” ein. Ziel dieser im Rahmen des bundesweiten 5. Energieforschungsprogramms “Innovation und Neue Energietechnologien” gegründeten Initiative ist die Entwicklung effizienterer Kraftwerkstechnologien mit einhergehender Reduzierung des CO2-Ausstoßes. (TU Cottbus)



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