4. November 2009, Aktuelles, Forschung, Medizin

Forschungsförderpreis für Dr. Dr. Knut Stieger

Eine gentherapeutische Behandlung soll Patienten mit frühkindlicher Netzhautdegeneration wieder zu verbessertem Sehvermögen verhelfen: Für seine Forschung zu diesem Thema hat Dr. Dr. Knut Stieger aus dem Labor für Molekulare Ophthalmologie der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (Direktorin: Prof. Dr. Birgit Lorenz), auf der Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Kinderaugenheilkunde (EPOS) in Paris den EPOS-Forschungsförderpreis 2009 für ein wissenschaftliches Projekt ab 2010 gewonnen. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis wurde für die Forschungsarbeit mit dem Titel „Evaluation of AAV mediated gene therapy for RPE65 patients by highly sensitive psychophysical techniques“ vergeben. Die Arbeit ist Teil eines klinischen Phase-I-Versuchs, der in Zusammenarbeit mit der Universität Nantes in Frankreich durchgeführt werden wird.

Dr. Dr. Stieger hat bis vor zwei Jahren in Nantes an der Entwicklung einer Therapieform für diese Erkrankung mitgearbeitet und seither in Gießen die Vorbereitungen für diese Studie fortgeführt. Patienten, die an einer schweren frühkindlichen Netzhautdegeneration aufgrund von Mutationen in dem Gen RPE65 erkrankt sind, werden in Nantes mit einer einmaligen Injektion unter die Netzhaut gentherapeutisch behandelt. Anschließend wird der Behandlungserfolg an der Augenklinik in Gießen mithilfe von hochsensitiven Meßmethoden gemessen und beurteilt. Diese Messungen lassen sich in dieser Form bislang nur in Gießen durchführen. Da es sich bei dieser Erkrankung um eine sehr seltene Form der frühkindlichen Erblindung handelt, werden Patienten aus mehreren Ländern an der Studie teilnehmen. In späteren Phasen des klinischen Versuchs sollen Patienten auch direkt in Gießen behandelt werden. (Uni Gießen)



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