30. November 2012, Uni Gießen

LOEWE-Zentrum UGLMC wird bis September 2015 weiter finanziert

Das Leuchtturmprojekt der Forschungsallianz Gießen-Marburg geht in die nächste Runde: Das LOEWE-Zentrum UGLMC (Universities of Giessen and Marburg Lung Center – Entzündliche und hyperproliferative Erkrankungen der Lunge und der Atemwege) wird vom Land Hessen – mit Beteiligung der Von Behring Röntgen Stiftung – für weitere drei Jahre bis Mitte September 2015 mit rund 16,2 Millionen Euro finanziert. Das hat der LOEWE-Verwaltungsrat beschlossen. Neben der Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung) und der Philipps-Universität Marburg (UMR) ist auch das Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim an dem Zentrum beteiligt. Die Gießener Lungenforscher Prof. Dr. Werner Seeger und Prof. Dr. Dr. Friedrich Grimminger koordinieren das UGMLC zusammen mit ihrem Marburger Kollegen Prof. Dr. Harald Renz.

Im UGMLC werden die Erkenntnisse der drei Forschungseinrichtungen auf den Gebieten der experimentellen und der klinischen Lungenforschung gebündelt. Durch diese Bündelung und die Einrichtung neuer Arbeitsgruppen im LOEWE-Zentrum wird die Entwicklung verbesserter diagnostischer und therapeutischer Konzepte bei Lungenerkrankungen beschleunigt. Das Thema des Zentrums ist sowohl für die Grundlagenforschung als auch für die klinische Forschung von höchster Bedeutung. Forschungs- und Behandlungszentren auf diesem Gebiet sind in Deutschland unterrepräsentiert. Jüngste Erfolge des UGMLC sind unter anderem die Federführung bei der Gründung eines Deutschen Zentrums für Lungenforschung und die Etablierung eines neuen permanenten Höhenforschungslabors am Mount Everest. Mehr als 70 Grundlagenwissenschaftler und klinische Wissenschaftler aus den drei Standorten sind an dem UGMLC beteiligt.

„Unserem Ziel, durch Bündelung der experimentellen und klinischen Lungenforschung in Gießen, Marburg und Bad Nauheim zu einem international führenden Zentrum auf dem Gebiet der Erkrankungen der Lunge und der Atemwege zu werden, sind wir gemäß Urteil der Gutachter einen wesentlichen Schritt näher gekommen“, zeigt sich Prof. Grimminger erfreut. „Insbesondere die regionale Vernetzung auf wissenschaftlichem Gebiet, verbunden mit dem Aufbau von Kooperationsstrukturen zur Versorgung lungenerkrankter Patienten in Hessen und die weitgespannte weltweite Netzwerkbildung haben den Erfolg und die internationale Sichtbarkeit des UGMLC wesentlich beflügelt“, so Prof. Seeger.

Das UGMLC beschäftigt sich mit entzündlichen (Pneumonie, akutes und chronisches Lungenversagen, Asthma bronchiale, chronische Bronchitis) und hyperproliferativen Erkrankungen (Lungenkarzinom, Lungenfibrose, Lungengefäßveränderungen, Lungenhochdruck) der Lunge und Atemwege. Die Entschlüsselung der diesen Krankheitsgruppen zugrundeliegenden molekularen Signalpfade, die vielfache Bezüge zueinander sowie zu den Signalmustern der embryonalen Lungenentwicklung aufweisen, steht im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Konzeption. Auf dieser Basis werden neue Behandlungskonzepte entwickelt und in experimentellen und klinischen Studien überprüft. Übergeordnetes Ziel ist es, Grundlagenforschung mit krankheits- und patientenorientierter Forschung zur Erarbeitung verbesserter diagnostischer und therapeutischer Konzepte bei lungenerkrankten Patienten zu verbinden. (Uni Gießen)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Schreiben Sie einen Kommentar »



Das könnte Sie auch interessieren:

Effekte von Yoga und Meditation auf Gehirnalterung

Mit zunehmendem Alter lassen unsere Hirnfunktion und unsere kognitiven Fähigkeiten nach. Dazu gehört auch die sogenannte fluide Intelligenz, die für das Lösen neuartiger Aufgaben benötigt wird und mit dem Alter abnimmt. Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Justus-Liebig-Universität Gießen…

Spezialisierungsstudiengang “Kinderzahnheilkunde” in Marburg und Gießen

Der berufsbegleitende Weiterbildungsstudiengang „Kinderzahnheilkunde“ mit dem Abschluss „Master of Science (M.Sc.)” startet zum Sommersemester an den Universitäten Marburg und Gießen. Das auf approbierte Zahnmediziner mit Berufserfahrung zugeschnittene Spezialisierungsangebot läuft über drei Jahre und kostet 23.000 Euro (zzgl. der Semesterbeiträge). Es…

Uni Gießen: Arbeitsgruppe zur Erforschung von Plasmaprozessen

Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die PVA TePla AG, Wettenberg, haben mit dem Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik (IST), Braunschweig, einen Rahmenvertrag zum Aufbau einer Arbeitsgruppe zur Erforschung von Plasmaprozessen und High-Tech-Materialien unterzeichnet. Ziel ist es, für Industrieunternehmen endkundenorientierte Forschungs-…

Bild: Historisches Museum Frankfurt

Historische Ausstellung im Rahmen des Georg-Büchner-Gedenkjahres

Die historische Ausstellung „Im Visier der Staatsgewalt. Die Universität Gießen als Zentrum von Revolution und Repression 1813 bis 1848“ der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) wurde am Donnerstag, 31. Oktober 2013, feierlich eröffnet. Die Ausstellung im Hauptgebäude der JLU ist einer der…

Bild: Uni Gießen, Franz Möller

Neue Therapien gegen Lungengefäßerkrankungen

Viele chronische entzündliche Erkrankungen erzeugen Krankheitsbilder, für die es noch keine geeigneten Therapien gibt. Das zunehmende Wissen um die Mechanismen, die diesen angeborenen Immunkrankheiten sowie proliferativen und degenerativen Krankheiten zugrunde liegen, eröffnet mögliche neue therapeutische Ansatzpunkte. Das Exzellenzcluster Kardio-pulmonales System…

Weitere Beiträge zum Thema: