27. Oktober 2013, Uni Bonn

Ausstellung mit Handschriften von Thomas Kling

Studierende und Dozentinnen der Universität Bonn präsentieren im Universitätsmuseum der Öffentlichkeit zum ersten Mal zusammengehörige Handschriften von Thomas Kling (1957-2005). Der Lyriker ist Namenspatron der Poetikdozentur, die gefördert von der Kunststiftung NRW Literatur und Wissenschaft an der Universität in Kontakt bringt. Die Ausstellung gilt Klings zentralem Gedichtkomplex „Manhattan Mundraum“ und holt einen ungewöhnlichen Schreibort gewissermaßen ins Museum: die ehemalige NATO-Raketenstation Hombroich. Die Ausstellung im Rahmen des 125. Jubiläums der Bonner Germanistik ist bis zum 7. Februar 2014 zu sehen.

Der Lyriker Thomas Kling ist Namenspatron der Poetikdozentur an der Universität Bonn. Über sie bringt die Kunststiftung NRW Studierende, Wissenschaftler und Autoren zusammen. Die Stiftung und die Philosophische Fakultät ermöglichen nun auch gemeinsam die Ausstellung „geschmolzener und / wieder aufgeschmo- / lzner text.“ im Universitätsmuseum. Sie zeigt Schreibszenen und Arbeitsprozesse zu Klings Gedichtkomplex „Manhattan Mundraum“.

Thomas Kling wohnte und arbeitete seit 1994 zusammen mit der bildenden Künstlerin Ute Langanky auf der ehemaligen NATO-Raketenstation Hombroich bei Neuss. Während des Kalten Krieges waren dort belgische Soldaten stationiert. In der Ausstellung vermitteln Fotografien von Ute Langanky die besondere Atmosphäre dieses Ortes – er wird sozusagen ins Universitätsmuseum als Präsentationsraum wissenschaftlicher Praktiken verlagert. Notizbücher und Zettel, Computerausdrucke und Briefe dokumentieren den Entstehungsprozess der Gedichte. Sogar das Schreibpult von Thomas Kling fehlt nicht. Hier entstanden seine in New York begonnenen Gedichte „Manhattan Mundraum“ und „Manhattan Mundraum Zwei“, die die Bände morsch (1996) und Sondagen (2002) eröffnen. Audio- und Videodokumente geben einen Eindruck von dem Performer Thomas Kling, außerdem begleitet ein Rahmenprogramm die Ausstellung.

Organisiert wurde die Ausstellung von elf Studierenden und ihren Dozentinnen Prof. Dr. Kerstin Stüssel und Dr. Gabriele Wix. Sie hatten sich zuvor in Lehrveranstaltungen am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft mit Thomas Kling und seinen Handschriften beschäftigt. Um in der Ausstellung dem Zusammenhang zwischen Werk, Philologie und Raum nachzugehen, wurden sie von der Stiftung Hombroich, dem Thomas Kling Archiv auf der Raketenstation Hombroich und dem WDR unterstützt.

Thomas Kling: „geschmolzener und/wieder aufgeschmo-/lzner text“ Universitätsmuseum, Regina-Pacis-Weg 1 Zu sehen vom 31. Oktober 2013 bis 7. Februar 2014 Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag von 11 Uhr bis 16:30 Uhr

Zur Ausstellung erscheint: „Thomas Kling. Zur Leitcodierung. Manhattan Schreibszene“ von Kerstin Stüssel und Gabriele Wix (Hg.): Göttingen: Wallstein 2013 (19,90 €) mit einer Faksimileedition der Arbeitshandschriften zu „Manhattan Mundraum“ und „Manhattan Mundraum Zwei“ (Uni Bonn)



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