12. November 2009, Aktuelles, Uni Bayreuth

Thurnauer Preis für Musiktheaterwissenschaft 2009

Der diesjährige Thurnauer Preis für Musiktheaterwissenschaft wird am Donnerstag, 19. November, ab 19 Uhr an Dr. Bella Brover-Lubovsky (Hebrew University, Jerusalem) im Ahnensaal des Schlosses Thurnau überreicht.

Die Preisträgerin wird damit für ihren hervorragenden Aufsatz mit dem Titel East and West in the “Greek Project” of Catherine the Great and Giuseppe Sarti ausgezeichnet. Die Laudatio hält Frau Professor Dr. Dörte Schmidt von der Universität der Künste in Berlin. Der Preis wurde 2007 erstmals ausgelobt und an Dr. David Roesner (Exeter) vergeben. Die von einer renommierten Jury vergebene Auszeichnung dient der Förderung des Nachwuchses im Bereich der Musiktheaterwissenschaft.

Die Verleihung des Preises ist zugleich der festliche Auftakt für das Symposion „Bewegungen zwischen Hören und Sehen: Musik, Tanz, Theater, Performance und Film“, das vom 19. bis 21. November auf Schloss Thurnau, dem Sitz des Forschungsinstituts für Musiktheater der Universität Bayreuth, stattfindet. Für Konzeption und Leitung zeichnet Stephanie Schroedter unter Mitarbeit von Camilla Bork/Berlin, David Roesner/Exeter, Knut Holtsträter und Anno Mungen verantwortlich.

Im Musik- und Tanztheater, in Schauspielinszenierungen, Performances und im Film dialogisieren und konkurrieren akustische und optische Bewegungen miteinander. Im Laufe des Symposiums wird diesen Bewegungen in ihrer sicht- und hörbaren Gestaltung ebenso nachgegangen wie den ihnen zugrunde liegenden emotionalen und imaginären Bewegungen. Hierdurch werden Bewegungsdimensionen – jenseits eindeutiger Formate, Genre- und Gattungszuweisungen – exemplarisch aufgefächert und auch in ihrer wahrnehmungsästhetischen Dimension thematisiert.

Von besonderem Interesse sind dabei die spannungsreichen Interaktionen zwischen den Künsten und ihren Medien: Inwiefern ändert sich die Wirkung von Musik, wenn sie als hörbare Bewegung in einen Dialog mit sichtbaren Bewegungen tritt – von einfachen Alltagsbewegungen, über künstler-isch geformte Gesten und Tanzbewegungen, bis hin zu choreographierten Licht- oder Kameraführungen, Projektionen und schließlich Filmproduktionen? Welche Möglichkeiten bieten sich an, um die Künste in ihrer Interaktion nicht nur gegenseitig zu verstärken, sondern auch produktiv aneinander zu reiben, um ihre Wirkung zu intensivieren? Was geschieht, wenn gerade das Zusammenspiel von Hören und Sehen eine spezifische Bedeutung vermittelt?

Vor diesem Hintergrund eröffnet sich eine Methodendiskussion, die nicht nur den Verkörperungen von Musik durch Interpreten, sondern auch der Körperlichkeit von Musik selbst über den Bewegungsaspekt näher zu kommen sucht. Insofern bilden hör- und sichtbare, aber auch kaum noch oder nicht mehr hör- und sichtbare Bewegungen einen idealen Bezugspunkt, um musik-, tanz-, theater-, film- und medienwissenschaftliche Analysemodelle einander gegenüberzustellen und auf ihr Potenzial zur Untersuchung des Zusammen-/Wechselspiels akustischer und optischer Bewegungen zu befragen.

In einem dreitägigen Gedankenmarathon werden sich 46 internationale Referenten der Herausforderung stellen, dieses Themenspektrum aus ihrer jeweiligen Perspektive zu beleuchten, um in Einzeldiskussionen und einer großen Abschlussrunde weiterführende Fragen und Forschungsausblicke zu formulieren.

Zu dem Symposium, das am Donnerstag, 19. November, um 14 Uhr beginnt und bis Samstag, 21.November, 15.30 Uhr andauert, sind alle Interessenten eingeladen.

Anmeldungen sind nicht erforderlich, Teilnahmegebühren fallen nicht an. Das Symposium wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Universitätsverein Bayreuth gefördert.
(Uni Bayreuth)



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