9. Februar 2010, Aktuelles, TU Chemnitz

Auswirkungen internetbasierter Kommunikation

Was passiert, wenn Mediennutzer die medialen Inhalte selbst (re-) produzieren? Welchen Einfluss hat die internetbasierte Kommunikation auf öffentliche Diskurse und wie werden im Netz öffentliche Themen im Unterschied zu den klassischen Massenmedien verhandelt? Diese Fragen untersucht ein Forscherteam der Professur Medienkommunikation der TU Chemnitz unter der Leitung von Prof. Dr. Claudia Fraas, Dr. Stefan Meier und Christian Pentzold. Die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Olga Galanova und Vivien Sommer beschäftigen sich im Rahmen des Projektes “Methodeninstrumentarium der Datenerhebung und -analyse zur Bestimmung von Online-Diskursen als gesellschaftliche Praktiken” mit interaktiven Netzangeboten wie Twitter, YouTube, Wikipedia und Co., um deren zunehmenden Einfluss auf öffentliche Diskurse zu untersuchen.

Wie solche Anwendungen auch globale Bedeutung erlangen können, hat nach Meinung von Vivien Sommer jüngst die Rolle des sozialen Netzwerks Twitter gezeigt. Hier stellten User in Form von Kurzmitteilungen Informationen über Demonstrationen im Iran ins Netz. Sie umgingen so die offiziellen staatlichen Medien und erlangten dennoch Resonanz in den westlichen Massenmedien. Internetbasierte Kommunikation muss nicht immer eine solch weltumspannende Beachtung erlangen, jedoch steigt ihr Einfluss bei der Verhandlung öffentlicher Themen in der Gesellschaft sowie den klassischen Massenmedien ständig. Eine nähere Untersuchung dieser aktuellen Entwicklungen verfolgt das Projekt. Die Wissenschaftler führen dabei bisherige Methoden der Untersuchung von Texten, Bildern und Videos zusammen, um die Kommunikationspraxis im Netz angemessen untersuchen zu können.

In der ersten Projektphase analysieren sie zum einen den Online-Diskurs über das Verfahren gegen den ehemaligen KZ-Aufseher John Demjanjuk.

Zum anderen bearbeiten sie die netzinterne Diskussion über den Amtsantritt Guido Westerwelles als Bundesaußenminister. Das Projekt wird seit November 2009 für zwei Jahre mit 33.000 Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. (TU Chemnitz)



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