Zentralbibliothek der Uni Bayreuth mit neuer Mini-Lounge
Das Votum der Studierenden gegen eine Students-Lounge, finanziert auch aus Studienbeiträgen, fiel deutlich aus. Doch das Problem ist akut wie eh und je: Räume, in denen sich Studierende aufhalten können, und Orte, an denen sie arbeiten und lernen können, sind rar. Die Verantwortlichen in der Universitätsbibliothek haben jetzt die Initiative ergriffen.
Dr. Rainer-Maria Kiel, Leiter der Benutzungsabteilung der Universitätsbibliothek, gibt sich keiner Illusion hin. Natürlich sei das neue Angebot, das die Bibliothek seit ein paar Tagen den Studierenden macht, „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“. Das Problem der fehlenden Aufenthalts- und Arbeitsräume stelle sich universitätsweit und werde schon sehr bald, wenn im kommenden Jahr der doppelte Abiturjahrgang an die Universität drängt, noch viel größer.
Statt zu jammern und die Umstände zu beklagen, nutzt man in der Zentralbibliothek, was man hat. Einen Ausstellungsraum zum Beispiel – günstig am Eingang des Gebäudes gelegen und während der ausstellungsfreien Zeit so gut wie ungenutzt. Eine Güterabwägung habe da stattgefunden, sagt Kiel. Und das Ergebnis stößt bei den Studierenden bereits auf positive Resonanz: Der 120 Quadratmeter große Raum ist geteilt, die Hälfte soll weiter für Ausstellungen nutzbar sein – wenn es denn Anfragen gibt, die eigenen Ausstellungsaktivitäten der Bibliothek ruhen derzeit. Die andere Hälfte des Raumes „gehört“ jetzt aber den Studierenden. Als Mini-Lounge, wie Kiel lächelnd hinzufügt. In dem Raum mit den 22 frisch gereinigten Sesseln ist mehr erlaubt als verboten: Gespräche und Telefonate, Lesen und Lernen oder einfach mal Ausruhen – ein Schild weist die Studierenden darauf hin, was sie hier dürfen und dass sie willkommen sind.
Mehr noch wollen die Verantwortlichen der Universitätsbibliothek tun. Im Eingangsbereich dünnen sie derzeit den gedruckten Bestand der Bibliographie aus. Das schafft Platz für Tische, die sich jetzt bereits in einem Eck türmen. 36 Arbeitsplätze werden Schritt für Schritt hier und in ein paar noch freien Ecken der Bibliothek entstehen. Denn das Nutzungsverhalten der Studierenden, sagt Kiel, hat sich deutlich verändert. Wer in die Bibliothek kommt, will nicht mehr unbedingt ein Buch ausleihen oder zurückgeben. „Viele suchen einfach einen Platz, um zwischen zwei Lehrveranstaltungen arbeiten zu können.“ Diese 36 Plätze sind noch drin, danach stößt die Universitätsbibliothek aber wohl an ihre Grenzen. Oder wie der Leiter der Benutzungsabteilung es formuliert: „Wir nähern uns dem Ende der Fahnenstange.“ (Uni Bayreuth)
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