19. Februar 2010, Aktuelles, TU Chemnitz

Girls Tandems programmieren Roboter

Am 17. Februar 2010 zeigten drei der insgesamt sechs Girls’Tandems aus je einer Studentin der TU Chemnitz und einer Schülerin den Robotern an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik im wahrsten Sinne des Wortes, wo´s lang geht. Unter Anleitung von Studentin Nadin Liebert, die selbst als GiTa-Mentorin seit Beginn des Wintersemesters 2009/2010 eine Schülerin betreut, durften sie die Roboter programmieren und ihrer Funktionsweise auf den Grund gehen. Ist alles richtig eingestellt, finden die kleinen Maschinen den Weg durch ein Labyrinth oder fahren exakt einen vorgezeichneten Weg entlang, den sie anhand von Infrarotsensoren erkennen. “Karli”, “Bernd” und “Manu” – so heißen drei der eingesetzten so genannten Boe-Bots, die man zur besseren Unterscheidbarkeit auf diese Namen getauft hat – bekommen Anweisungen in der Programmiersprache PBASIC. Diese vermittelt ihnen zum Beispiel, wie schnell sie sich in eine bestimmte Richtung drehen oder vorgegebene Wegmarkierungen ausmessen sollen.

Julia Eckhardt, Schülerin der 11. Klasse des Chemnitzer Georgius-Agricola- Gymnasiums, ist begeistert davon, was ein paar am Computer eingetippte Zeilen bei den per USB-Kabel angeschlossenen Robotern bewirken. “Das macht richtig Spaß”, sagt sie und ändert noch einmal den Zahlenwert im Programmtext, um zu sehen, wie der Motor des Boe-Bots reagiert.

Gemeinsam mit ihrer Tandem-Partnerin Michaela Trinks, die Elektrotechnik im fünften Semester studiert, hat sie in den letzten Monaten nicht nur das Innere von Handys und Computern inspiziert, sondern auch das Studentenleben an der TU Chemnitz kennen gelernt. “Girls’Tandem hat mir gezeigt, was zum Studentendasein dazugehört. Ich möchte nach der Schule nicht einfach ins kalte Wasser geworfen werden. Jetzt weiß ich, dass ein Studium nicht ganz stressfrei ist und man sich gut organisieren muss.

Trotzdem finde ich die technischen Fächer so interessant, dass ich auf jeden Fall studieren will – am liebsten Elektrotechnik oder Maschinenbau”, so die Gymnasiastin. Für ihre Mentorin Michaela Trinks war es wichtig, im GiTa-Projekt verstärkt Informationen über technische und naturwissenschaftliche Studiengänge zu vermitteln. “Man muss den Schülerinnen auch ein bisschen die Scheu nehmen. Wenn erst einmal die Berührungsängste überwunden sind, sehen sie, wie faszinierend Technik sein kann, und dass man vieles, was total kompliziert scheint, auch einfach lernen kann”, erzählt die Studentin. Um auch die teilnehmenden Schülerinnen noch stärker miteinander ins Gespräch zu bringen, ist für März 2010 ein gemeinsamer Bowlingabend mit allen Girls’Tandems geplant.

In den letzten Monaten sind bereits aus vielen Tandem-Teams gute Freundschaften entstanden. “Wir haben uns von Anfang an super verstanden”, sagen Informatik-Studentin Doreen Locher und Schülerin Vicky Zorn vom Samuel-von-Pufendorf-Gymnasium Flöha. Auch nach Ende des Projektes im März 2010 wollen die beiden in Kontakt bleiben.

Im nächsten Monat steht für alle Zweierteams abschließend das Lösen ihrer Tandemaufgabe an. Etwas Typisches aus dem Studienalltag der jeweiligen Mentorin soll dazu von den Schülerinnen dokumentiert und den anderen präsentiert werden. “Im Sommersemester 2010 wird es Girls’Tandem dann zum zweiten Mal geben”, sagt Nadin Liebert. Anmeldeschluss dafür ist am 15. März 2010. Ein Tag mit den Boe-Bots im Roboterlabor der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik ist jedoch auch anderweitig möglich.

“Wir bieten auch Schnupperkurse für Schulklassen und Schülerpraktika an”, so Nadin Liebert. Erste Kenntnisse im Programmieren seien da von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich. (TU Chemnitz)



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